In der Ausgabe Mai/Juni 2004 findet Ihr:
Eine neue Flut kommt
go! Grimmaer Liederflut

Sächsische Stadt startet neues Festival

Von Jürgen Brehme
Folker!-Gespräch
beim "Festival Musik und Politik 2004":
go! "Burg Waldeck und die Folgen -
Song-Festivals in Deutschland"
Gefangen im Tal der Tränen
go! Souad Massi

Auf der Suche nach Hoffnung

Von Suzanne Cords

Titel 03/2004

Ischalleh - Gott soll es mögen
go! Maryam Akhondy und Banu

Die Frauenstimmen Persiens

Von Suzanne Cords
"I didn't want to keep finding old songs and reinventing them"
go! Paul Brady

Kein Leben aus dem Koffer

Von Elise Schirrmacher
Folker!-Labelporträt (11):
go! Acoustic Music Records
"Ab und zu mal wieder einen Haken schlagen!"
go!Werner Lämmerhirt -
Zum Heimspiel nach Berlin

Vom langen Atem - oder wie man von hinten durch die Tür kommt

Von Carina Prange
Abenteuerreise durch die Musik der US-amerikanischen Arbeiterbewegung
go! Stimmen der Unzufriedenheit

Von Bucky Halker
Betörende Klänge zwischen Schwermut und Leidenschaft
go! Die Musikszene Korsikas

Von A Filetta bis I Surghenti

Von Roland Schmitt
Aus nach 15 Jahren?
go! Bonner Folktreff

Ein persönlicher Nachruf

Von Michael A. Schmiedel
Vom Blues-Epigonen zum Erneuerer des portugiesischen Stils
go! Joel Xavier

Die Stimme des neuen Fado

Von Klaus Dieter Zeh
Mehr als die Stimme von Fernhill
go! Julie Murphy

Eine der ganz großen Folk-Sängerinnen Europas

Von Christian Rath
Geschichtslehrer im Dub-Rhythmus
go! Linton Kwesi Johnson

Musik mit Worten

Von Carsten Beyer
Heimisch in Nashville
go! Janis Ian

Leonard Bernstein legte Grundstein für Karriere

Von Michael Kleff
Experimentelle Countrymusik
go! Mark Olson & Victoria Williams

Folk On The Ranch

Von Christoph Wagner
Das andere Amerika
go! The Klezmatics spielen
Woody Guthries "Holy Ground"

"This Menorah Is Your Menorah"

Von Bernd Bothy
Platten-Projekte
go! (Weltmusik-)Revival der Schellackplatten

Von Christoph Wagner
 
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Editorial

Liebe Musikfreundinnen und -freunde,

die Redaktion des FolkMagazin "würdigte" das Ende der SWR-Liederbestenliste in einer der letzten Ausgaben mit einem kritischen Kommentar. Beklagt wurde, dass hauptsächlich Lieder in die Liste gekommen seien, "die negative Themen besangen", Lieder hingegen, "die in Gruppen/Familien gemeinsam singbar sind, so gut wie nicht". Heinz Ratz vom Duo Strom & Wasser wiederum zeigte sich mehr als überrascht davon, dass "Randfigurenkabinett" zur CD des Monats März der Liederbestenliste gewählt worden war. "Ich dachte, ihr nehmt so etwas, was wir machen, gar nicht wahr", meinte der Künstler am Rande einer Veranstaltung beim Festival Musik und Politik 2004 im Februar in Berlin. Diese beiden Kommentare zeigen, dass es noch viel zu tun gibt, um das gängige Schubladendenken in den verschiedenen Musikszenen zu überwinden. Dazu haben die Konzerte und Diskussionen beim Berliner Festival einen wichtigen Beitrag geleistet. Unter der allgemeinen Fragestellung, wie es um den "Protestsong" in unserem Land bestellt ist, gelang es zumindest zeitweise, bestehende Gräben zu überbrücken und die Verbindungslinien zwischen so unterschiedlichen Genres wie klassischer Liedermachermusik, HipHop, Reggae, Musiktheater, Weltmusik, Punk und Folk aufzuzeigen. Erfolgreich war auch das Experiment, "Oldies" wie Konstantin Wecker und Hans-Eckardt Wenzel als "Paten" bei den Auftritten noch unbekannter Künstler einzusetzen. Der in diesem Heft abgedruckte Auszug des Folker!-Gesprächs zum Thema "Burg Waldeck und die Folgen" gibt einen Eindruck davon, wie die Rolle von engagierten Künstlerinnen und Künstlern sowie die Rahmenbedingungen, unter denen sie zu arbeiten haben, derzeit gesehen werden. Ein Thema, das auch bei der Jubiläumsveranstaltung zu Pfingsten anlässlich des 40. Jahrestags des ersten Festivals auf Burg Waldeck auf der Tagesordnung steht. In diesem Zusammenhang bleibt zu hoffen, dass Bundestagspräsident Wolfgang Thierse seinen in Berlin gemachten Äußerungen Taten folgen lassen wird. Mit Blick auf die Programmreformen vieler ARD-Sender beklagte er, dass es in den Rundfunkräten zu viele "Leisetreter" gäbe und dass es sich lohne, für den öffentlichen Auftrag und die Vielfalt des kulturellen Programms zu streiten. Thierse sagte in diesem Zusammenhang auch seine Unterstützung für die Liederbestenliste zu. Wir werden sehen!

Ein Blick in die "blauen Seiten" dieses Hefts zeigt, dass die Festivalsaison 2004 ihrem sommerlichen Höhepunkt entgegengeht. Auch in diesem Jahr wird der Folker! bei vielen Festivals vertreten sein und bei einigen - wie dem tff Rudolstadt und dem "Stimmen"-Festival in Lörrach - auch als Medienpartner beteiligt sein. Wie immer stellen wir Ihnen ausgesuchte Schwerpunkte vor, in dieser Ausgabe das neue Programm der Klezmatics, das beim "Stimmen"-Festival seine Europa-Premiere haben wird.

Mit dem Bericht über das Ende des Bonner Folktreffs kommen wir dem vielfach zum Ausdruck gebrachten Bedürfnis nach, auch über aktuelle Entwicklungen an der Basis der deutschen Musikszene in Sachen Folk, Lied und Weltmusik zu berichten.

Erneut konnten einige im letzten Heft angekündigte Beiträge wegen des - natürlich immer - begrenzten Heftumfangs nicht gebracht werden. Doch dafür gilt wie immer: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht
Ihr Folker!-CvD
Michael Kleff

P.S.: In meiner Reihe "USA - The land of the free, the home of the brave" gibt es zu berichten, dass es mittlerweile gängige Praxis ist, allen kubanischen Musikern und Musikerinnen die Einreise in die USA zu verweigern. Jüngstes Opfer ist der Singer/Songwriter Carlos Varela, der aus diesem Grund Auftritte in Miami City, New York, Los Angeles, Chicago und San Juan Puerto absagen musste. Varela bedauerte in einer Stellungnahme, dass wegen der Entscheidung "einer Handvoll von Dinosauriern im Außenministerium" Amerikanern das Recht verweigert würde, seine Musik zu hören. In einem Kommentar für die New York Times kritisierte Jackson Browne - seit März stolzes Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame - die amerikanische Regierung wegen dieser Haltung als "Tyrannen", der versuche, Verstand und Herzen der Menschen zu kontrollieren. Währenddessen fährt US-Präsident Bush unbeeindruckt fort, sein Volk zu belügen. So preist er mit Unterstützung der Massenmedien u.a. angebliche Verbesserungen im Gesundheitswesen an, obwohl über 45 Millionen seiner Landsleute ohne jegliche Krankenversicherung sind. Darunter sind auch viele Musiker wie beispielsweise der Singer/Songwriter Eric Taylor. Da er sich keine Versicherung leisten kann, ist er auf Spenden von Freunden angewiesen, um die enormen Behandlungskosten nach einem Herzanfall Anfang des Jahres tragen zu können. Vorbild USA? Nein danke!


Wir lesen uns wieder beim nächsten Folker! ?!!