Von Michael A. Schmiedel
www.bonner-folktreff.de.vu |
9. April 1989: Im Saal des Anno Tubac, einer Kneipe in der Bonner Altstadt, versammelt sich eine Gruppe von Leuten mit dem Vorhaben, von nun an des öfteren Folk-Klänge in diesem Lokal ertönen zu lassen. Die kleine Bühne wird zum ersten Mal Schauplatz des "Folktreffs im Anno", die ersten auftretenden Musiker heißen Carolan Duo, Bran und Aindrea Dubh.
11. Januar 2004: Es verklingen die letzten Töne des Singer/Songwriter-Duos Eric'n Krainy. Ich, der ich seit ca. 2000 als Ansager fungierte, mache die letzte Absage. Claudia, seit mehreren Jahren Hauptorganisatorin, betritt die Bühne, was sie nicht gerne tut, und beendet den letzten "Bonner Folktreff" mit warmen, aber etwas traurigen Worten.
Was war geschehen? Der "Folktreff im Anno" war anfangs konzipiert als eine Auftrittsmöglichkeit organisiert von Folk-Musikern für Folk-Musiker. Es gab schon einen Vorläufer, ein regelmäßiges Treffen von Irish-Folk-Musikern in der Mensa in der Nassestrasse, die in der Folk-Flaute der 1980er wacker an der Idee selbstgemachter Folkmusik festhielten. Der Organisator dieses Treffens spürte dann, als diese Musikrichtung wieder neu an Beliebtheit gewann, den Bedarf nach einem Raum und fand das Anno Tubac als Veranstaltungsort. Von da an fand der Folktreff mehr oder weniger jeden 2. Sonntag im Monat statt. Das Konzept sah so aus: Zuerst ein Konzert auf der Bühne bei freiem Eintritt, wobei die Kosten, also Getränke für die Musiker und die GEMA-Gebühren, durch freiwillige Spenden der Zuhörer beglichen wurden, und der Wirt die Hälfte der Getränkekosten übernahm. Nach dem Konzert gab es eine Session, an der sich jeder beteiligen durfte. Zwischendurch gab es auch die Möglichkeit für spontane Auftritte von im Publikum sitzenden Musikern, die man "Floorspots" nannte. Eine Bedingung an die Musiker war, dass sie ohne Verstärker oder sonstige Elektrik auskommen, also rein akustisch spielen sollten, was in dem kleinen Saal mit rund 100 Sitzplätzen auch kein Problem war, später aber auch nicht mehr so streng gesehen wurde.
Auf diese Weise kam es über die Jahre zu Konzerten sehr vieler verschiedener Musikrichtungen, die man unter dem Begriff "Folk" subsumieren kann: Liedermacher nicht nur mit deutschen, englischen oder französischen Texten, Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues, Slide, Cajun, Mittelalter, jiddische Lieder, Folklore quer durch Europa, Alphornbläser, Step Dance, Kabarett usw. usf.
|
|
|
|
!!! |
Folker!
- ...und immer noch: über 40% sparen beim
Folker!-Schnupperabo! |
Mehr über den |