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Mit 15 Jahren brachte er sich autodidaktisch das Gitarrespielen bei. Mit 16 unterschreibt er einen Vertrag über zwei Alben bei BMG. Mit 17 nimmt er sein erstes Album mit dem Titel "18" auf. Mit 19 gewinnt er den "NAMM-Show"-Gitarrenwettbewerb in Los Angeles. Mit 22 legt er sein zweites Album auf den Tisch. Und mit 23 wird er gemeinsam mit Larry Coryell, Rene Toledo, Tomatito, Lusi Salinas und Bireli Lagrene zum besten Latin-Gitarristen der Welt gewählt.
Von Klaus Dieter Zeh
Ein Komet ist ein Bummelzug gegen diesen gut aussehenden Portugiesen. Seine Karriere ist nahezu beispiellos. Als er sich im zarten Alter von fünfzehn Jahren eine Gitarre kauft, gibt es für ihn nur noch eines: üben, üben, üben. 18 Stunden täglich spielt er sich die Finger blutig. Ein Wahnsinniger, möchte man meinen. Keineswegs, er ist nur verliebt - in seine Gitarre nämlich, und in die Musik, die er ihr entlockt.
Es kam, wie es selten kommt, er trifft in seiner Heimatstadt Lissabon einen Radio-Moderator, der ihn ermuntert, ein Hometape aufzunehmen. Der Moderator reicht es an BMG weiter, und die sind vom Blues des jungen Joel so angetan, dass sie bei ihm anrufen und ihn vom Fleck weg für zwei Alben unter Vertrag nehmen. Und das gerade mal ein Jahr nachdem er sich eine Gitarre gekauft hatte. Ein Wunderknabe? "Darüber habe ich eigentlich nie nachgedacht", sagt Joel Xavier, "ich liebte den Blues, und alles, was ich wollte, war so spielen zu können wie Stevie Ray Vaughan, Robben Ford, Albert Collins, und Buddy Guy. Ich kaufte mir ihre Platten und lernte alle ihre Solos. In Portugal gibt es nicht sehr viele Bluesmusiker, das hat mir schon auch zum Erfolg verholfen. Ich kann ehrlich nicht behaupten, dass ich ein außerordentliches Talent bin."
Da würde ich jedoch leise Zweifel anmelden, denn in den folgenden Jahren lädt ihn die gesamte Latinomischpoke (allen voran Arturo Sandoval und der Überpianist Michel Camilo) zu allen wichtigen Festivals.
Cucho Valdes will den Jungen haben, Herbie Hancock teilt sich die Bühne mit ihm, Paco de Lucia, Roy Hargrove, John Williams klingeln an. Keine Gitarren-Anthologie, auf der er nicht vertreten wäre. Immer nennt man ihn im selben Atemzug mit den Altmeistern der Gitarre.
Joel Xavier ist schnell, virtuos, ein Flinkfinger. Ohnehin ein Faszinosum, in welch kurzer Zeitspanne er vom Blueser zu einem der schnellsten Latin-Gitarristen wird. Dabei ist es längst nicht nur seine Schnelligkeit, die begeistert, es sind seine musikalischen Ideen, die sich zur brillanten Technik gesellen. Und seine stets im Fado wurzelnden Melodien, die auf dem Griffbrett seiner Gitarre, unter seinen Händen zum wahrhaft seltenen Klangerlebnis werden.
"Die Begegnung mit all den Latin-Größen war eine großartige Erfahrung. Ich studierte den lateinamerikanischen Gitarrenjazz und veränderte meine Spielweise komplett, bis ich im Alter von 27 Jahren das gefunden habe, was ich meine ganz eigene musikalische Sprache nennen würde. Eine Sprache, die es bis dahin so nicht gegeben hat."
"New Fado" nennt Joel seine Musik. Eine hochmelodiöse Melange aus traditioneller portugiesischer Folklore, Jazz und Fado. Sein Album "Lusitano" markiert den zweiten Wendepunkt seiner Karriere. Für ihn selbst der weitaus wichtigste Schritt seiner Karriere. Bedeutender noch als der Quantensprung vom Blues- zum Latino-Gitarristen. "Lusitano" sind die ersten Seiten eines neuen Buches über den portugiesischen Fado.
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