In der Ausgabe März/April 2002 findet Ihr:
„Es ist wie ein Wunder“
go! Gigi
Neuer Stern am Weltmusik-Himmel

Von Michael Kleff
Neue Volksmusik aus Sizilien
go! Tammorra
Wie aus Mummelgreisen feurige Tänzer werden

Von Martin Steiner
Klezmer einmal anders
go! Di Grine Kuzine
Musik, die süchtig machen kann

Von Liane Fürst
Stark und sensibel
go! Erika Pluhar
Politisch, wenn man sich überhaupt äußert

Von Michael Kleff

Folker!

Geigen unterm Pflaumenbaum
go! Plommon
Ein Erfolgsjubiläum

Von Christian Moll
A-cappella-Klänge von der Westküste
go! SoVoSo
From the Soul to the Voice to the Song

Von Gudrun Zercher
Die „Neue Volksmusik“ ist tot, es lebe die ...
go! ... Alpine Weltmusik
Gespräch mit Hage Hein, dem ökonomischen Strategen der Alpen-Szene

Von Christian Rath
Begierde auf Neues
go! Addys D'Mercedes
Aus dem Mega-Dschungel kubanischen Wohlklangs herausragende Stimme

Von Carina Prange
„Lieder der Hoffnung“
go! Chava Alberstein & Amal Murkus
Zwei Künstlerinnen aus Israel in Deutschland

Von Matti Goldschmidt
Aus eins mach vier
go! Der Deutsche Folkpreis
Die erste Bewerbungsrunde für die neuen Spartenpreise ist angelaufen

Von Christian Rath
Die Folker!-Übersicht:
go! Folk-, Lied- und Weltmusik-Label in Deutschland

Von Christian Rath
Ganja-Macho-Ackerkult aus Belize
go! The Original Turtle Shell Band
Musik auf Schildkröten-Panzern

Von Ulrike Zöller
„From oppression comes expression“
go! Nitin Sawhney
Balance der Kontinente

Von Luigi Lauer
Weltreise in die Vergangenheit
go! Das Berliner Phonogramm-Archiv

Von Ulrike Zöller
 

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Editorial

Liebe Musikfreundinnen und -freunde,

wissen Sie, was Morinkhur ist? Oder Sarangi, Kemence oder Jouhikko? Nun, es sind Instrumente aus der Familie der Kniegeige. Sie steht unter der Überschrift „Knie Fiedel Magie / Fiddler on the Knee“ im Mittelpunkt des Instrumentenschwerpunkts beim diesjährigen Tanz&Folkfest Rudolstadt. In diesen Tagen hat uns das voraussichtliche Programm erreicht. Es ist kaum überraschend, dass auch in diesem Jahr wieder Klänge aus allen Ecken der Welt auf den Straßen und Plätzen der thüringischen Stadt zu hören sein werden. Allein die Länderliste der Teilnehmer am Magie-Konzert ist beeindruckend: Mongolei, Indien, Iran, Bulgarien, Finnland, Griechenland, Irland und Deutschland. Im „.Focus regional“ werden u.a. Frank Baier, Karibuni, Stoppok und das Bandoneonorchester Essen zeigen, was das Ruhrgebiet in Sachen Folk, Lied und Weltmusik zu bieten hat. Im Rahmen des Länderschwerpunkts erklingen in diesem Jahr in Rudolstadt polnische Töne. Die Liste der Eingeladenen reicht von der Cracow Klezmer Band über Trebunie Tutki & Kinior Future Sound bis hin zu Gruppen, die im Sonderprogramm „Aus Polens Dörfern“ auftreten werden. Nicht zu vergessen die Einzelkonzerte, zu deren Höhepunkten die Auftritte von Susheela Raman (England/Indien), Los de Abajo (Mexiko) und Hoven Droven zählen dürften. Da Musik aus den USA wahrlich nicht zu den „Lieblingen“ der Festivalmacher in Rudolstadt gehört, ist es umso erfreulicher, dass mit Lynn Morris eine der wohl besten amerikanischen Bluegrassbands eingeladen wurde (s. Folker! 3/2000). Nicht zu vergessen: Nach Goran Bregovic 2000 und dem „Doppeljubiläum“ von Liederjan und Bierfiedler im vergangenen Jahr wird es auch 2002 am Vorabend des Festivalauftakts ein spezielles Sonderkonzert geben. Wer dann im Innenhof der Heidecksburg auf der Bühne stehen wird, das stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Lassen wir uns überraschen. Wie auch immer, einmal mehr wird es den Besucherinnen und Besuchern des Festivals schwer fallen, aus dem riesigen Angebot auszuwählen. Der Folker! wird übrigens die Gelegenheit nutzen, in angemessener Form seinen 5. Jahrgang am Rande des Festivals zu begehen.

Sie werden es wahrscheinlich gelesen haben, dass sich der Deutsche Bundestag mit einer Reform der Besteuerung ausländischer Künstler in Deutschland beschäftigt. Das bisherige Ergebnis der Beratungen wird von fast allen Beteiligten als „substanzlos“ und „wirkungslos“ kritisiert. Die Ausländerfeindlichkeit der deutschen Steuergesetzgebung wird sogar fortgeschrieben. Das ist nicht überraschend, hat sich doch bislang noch keine Bundesregierung, gleich welcher Couleur, durch Kompetenz auf diesem Gebiet der Kulturpolitik hervorgetan. Interessant klingt da die im Rahmen der Bundestagsdebatte über den Stand und die Entwicklungsperspektiven der Rock- und Popmusik in Deutschland von der CDU/CSU-Fraktion erhobene Forderung nach der Einrichtung eines deutschen Musikexportbüros. Der CDU-Abgeordnete Steffen Kampeter wirft der Bundesregierung in diesem Zusammenhang vor, die Interessen der mittelständischen Musikwirtschaft zu vernachlässigen und fordert, ein tragfähiges Konzept zur Förderung des Exportes von deutschen Musikprodukten vorzulegen. Nun bleibt zu hoffen, dass die Bereiche Folk, Lied und Weltmusik hier nicht – wieder einmal – außen vor bleiben. Vom französischen Bureau de Musique wissen wir, was eine solche Einrichtung leisten kann. Dies deutlich zu machen, sollte auch eine Aufgabe von PROFOLK sein. Versteht sich der Verband doch als Lobby der Folk-, Lied- und Weltmusikszene in Deutschland.

Und damit entlasse ich Sie wieder einmal in die Lektüre der neuen Ausgabe des Folker!. Und vergessen Sie nicht, an Musik interessierte Bekannte darauf hinzuweisen, den Folker! doch einfach mal zu „testen“. Schließlich ist er ja jetzt an größeren Bahnhofskiosken erhältlich.

Ihr Folker!-CvD
Michael Kleff


Wir lesen uns wieder beim nächsten Folker! ?!!