in einigen Leserbriefen ist in der jüngsten Zeit die Forderung aufgetaucht, den Folker! mehr zu einem Diskussions- und Selbstdarstellungsforum der »Szene« zu machen. Ich denke, das kann und soll der Folker! nicht sein. Diese Aufgabe kommt einem Dachverband wie PROFOLK zu. In den Medien eines solchen Interessenverbandes sollten interne Fragen der Szene auf der Tagesordnung stehen. Der Folker! versteht sich als »Musikmagazin«, als ein unter journalistischen Gesichtspunkten erstelltes Produkt. Gemacht von Journalisten für eine an dem gesamten Spektrum von Folk, Lied und Weltmusik interessierte Leserschaft.
Das heißt nicht, daß für Meinungen der Abonnenten und Käufer kein Platz im Folker! ist. Schließlich leben alle Medien in gewisser Weise von ihren Rezipienten. Deren Ansichten über einzelnen Beiträge und die redaktionelle Linie des Blattes sind also durchaus erwünscht, um die Qualität mit jeder Ausgabe zu verbessern. Das kann an der grundsätzlichen Ausrichtung des Folker! jedoch nichts ändern. Verlag, Herausgeber und die Redaktion sind angetreten, eingefahrene Pfade der nach Musikgenres getrennten Berichterstattung zu verlassen. Der Folker! will die gesamte Breite von Folk, Lied und Weltmusik abdecken. Nicht zuletzt ein Blick auf die Lage der Printmedien in diesem Bereich in Deutschland zeigt, daß dieser Ansatz im Interesse der »Szene« liegt. Es gibt nämlich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, kein derartiges Angebot, das nicht nur die Freunde dieser Musik regelmäßig über aktuelle Entwicklungen, Ereignisse und Produkte informiert, sondern gleichzeitig mit dem Anspruch auftreten kann, mit entsprechender inhaltlicher und formaler Gestaltung auch neue Interessenten für Folk, Lied und Weltmusik zu gewinnen.
Die vorliegende Ausgabe zeigt erneut, wie faszinierend breit diese musikalische Palette ist, meint
Ihr CvD
Michael Kleff
Wir lesen uns wieder beim nächsten Folker!?