In der Ausgabe Mai/Juni 2000 findet Ihr:

Titel 5/99„Ich habe kein Unterbewusstsein"

> Randy Newman

Mehr Geheimtip als Star

Von Fritz Werner Haver

Vom Fabelwesen zur Musikband

> Adaro

Ancient Dance ´n´ Rock

Von Daniela Meier

„Ich hoffe nur,
Du hast ein Banjo in der Nähe"

> Zum Tod von
Deroll Adams

Ein Nachruf von Bernhard Hanneken

> Der freche Spatz singt wieder

Zum 30jährigen Jubiläum des Festivals des politischen Liedes

Von Stephan Rögner

IBMA-Sängerin des Jahres 1999

> Lynn Morris Band

Vorkämpferin für die Frauen im Bluegrass

Von Eberhard Finke

Gut abgeschmeckt

> Monsieur Safran

El Houssaine Kili

Von Luigi Lauer

Das Mädchen aus Piräus

> Eleftheria Arvanitaki

Griechische Weltmusik

Von Thorsten Bednarz

Occitanie mon amour

Französische Musiker entdecken
>
okzitanische Kultur

Von Karen Pfundt

> Ferner liefen ...

Ist der „Kulturstandort" Deutschland in Gefahr

> Neue Debatte um die „Ausländersteuer"

Von Christian Rath

Unterwegs im Namen des Herrn

> Inga Rumpf

„Walking In The Light" unterm Kreuz

Von Michael Tiefensee

> 10 Jahre
TFF Rudolstadt

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Editorial

Liebe Musikfreundinnen - und freunde,

für das, was sich in der Musikindustrie in diesen Tagen abspielt, gibt es im Englischen eine sehr treffende Bezeichnung: "disgusting", was soviel bedeutet wie "ekelhaft" oder "widerlich". Die Verleihung der Grammy-Awards im vergangenen Februar hat das in aller Deutlichkeit noch einmal unter Beweis gestellt. Abseits der Fernsehkameras wurden wieder einmal in nur knapp zwei Stunden 88 der 98 begehrten Trophäen in den Bereichen vergeben, die für das Geschäft der Geffens & Co. nur die berühmten "Peanuts" darstellen. Sheryl Crow, B.B. King, die Musiker der Brave Combo und von Los Van Van, Ricky Scaggs und Emmylou Harris gehörten u.a. zu den Künstlern, denen quasi im "Befehlston" dann auch noch aufgetragen wurde, sich im Interesse ihrer im Rahmen der TV-Übertragung zu ehrenden Kollegen und Kolleginnen doch bitte bei der Entgegennahme ihres Grammys auf ein knappes "Danke" zu beschränken. "Disgusting"! Vor allem, wenn man bedenkt, dass danach bei der Verleihung der restlichen zehn Grammys ein nur allzu willfähriges Publikum die ihnen vorgesetzte Mischung aus Nivau- und Geschmacklosigkeit feierte. Wären da nicht die Mannen von Buena Vista Social Club, Sting im Duett mit Cheb Mami sowie eine Bluegrass-Allstar-Combo u.a. mit Sam Bush und Edgar Meyer gewesen, man hätte leicht vergessen können, dass es sich um eine Veranstaltung handelt, bei der es um "Musik" geht. Doch seitdem in aller Welt zunehmend "musikfremde" Unternehmen als Besitzer vor allem der sogenannten "Majors" die "Richtlinien" bestimmen, ist diese Entwicklung nicht überraschend.

Doch kommen wir zum Positiven, zur neuen Folker!-Ausgabe. Von Lied (Randy Newman, Festival des politischen Liedes) über Weltmusik (El Houssaine Kili, Eleftheria Arvanitaki) bis zu Folktraditionen und Artverwandtem (Lynn Morris, Adaro) bietet auch dieses Heftes wieder eine Mischung, die auf dem deutschen Musikzeitungsmarkt in dieser Form ansonsten nicht zu finden ist. Bei der Lektür wünsche ich Ihnen viel Vergnügen.

Ihr CvD

Michael Kleff

P.S.: Das angekündigte Folker!-Gespräch über die World Music Charts Europe haben wir zugunsten des aktuellen Beitrags über die Diskussion um die Ausländersteuer noch einmal verschoben. Doch keine Sorge: aufgeschoben ist nicht aufgehoben!


Wir lesen uns wieder beim nächsten Folker!?