in diesen Herbstmonaten stehen wichtiger Ereignisse auf der Tagesordnung der deutschen Folk-, Lied- und Weltmusikszene. Auf dem 2. Perleberg-Festival und auf der WOMEX in Berlin wird der neue PROFOLK-Sampler »Pearls For A New Century« vorgestellt. Und in einem Off-WOMEX Showcase sollen einige Solisten und Gruppen den internationalen Gästen der WOMEX-Konferenz hörbar unter Beweis stellen, daß es eine lebendige und vor allem qualitativ hochstehende Szene in Deutschland gibt. Schön wäre es, wenn PROFOLK bei seinen Aktivitäten zur Förderung dieser Szene auf internationaler Ebene nur ein bißchen von der Unterstützung seitens staatlicher Stellen bekommen könnte, die in zumindest einigen anderen europäischen Ländern üblich ist. Die WOMEX wäre eine gute Gelegenheit, damit zu beginnen.
Vor diesem Hintergrund ist es auch mehr als bedauerlich, daß es von einigen wenigen, jedoch längst vergriffenen und/oder inhaltlich überholten Ausnahmen abgesehen, praktisch keine Literatur über die Nachkriegsentwicklung von Folk, Lied und später auch Weltmusik in Deutschland Ost und West gibt. Es wäre eine dankenswerte Aufgabe für einen Verlag, sich dieses Themas mal anzunehmen. An fachkundigen Autorinnen und Autoren sollte es nicht mangeln. Und die Archive von Folk-MICHEL und Folker! können sicherlich auch die eine oder andere Geschichte beisteuern.
In dieser Ausgabe finden Sie auch den Abdruck des ersten »Folker!-Gesprächs«. Aus aktuellem Anlaß dem Streit um die zukünftige Entwicklung der WOMEX gewidmet. Dieses Gesprächsforum werden Sie zukünftig in unregelmäßigen Abständen im Folker! finden. Als nächstes Thema steht die Diskussion um die World Music Charts Europe an: »Eine Hitparade mit Zugangsbeschränkung?«
Und damit wünscht wieder einmal viel Vergnügen beim Lesen,
Ihr CvD
Michael Kleff
P.S.: Leider konnten aus den unterschiedlichsten Gründen einige für dieses Heft angekündigte Beiträge nicht realisiert werden. Für sie alle gilt das Motto: »Aufgeschoben, nicht aufgehoben.« In diesem Zusammenhang sei daher noch einmal daran erinnert, daß die Folker!-Vorschau immer nur eine Absichtserklärung der Redaktion zum Zeitpunkt der Drucklegung der aktuellen Ausgabe sein kann.
Wir lesen uns wieder beim nächsten Folker!?