Schottischer als Schottland
Traditionelle
Musik aus
Cape Breton
Fiddle und Steptanz dominieren
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Das Celtic Colours International Festival im herbstlichen Cape Breton
( s. Folker 1/12
)
bietet genau das, was auf den Plakaten steht: keltische Musik jedweder Coleur.
Sie kommt aus den Mutterländern Schottland oder Irland, aus Kanada oder den USA
– egal woher, Hauptsache keltisch, Hauptsache gut. In den bisherigen
fünfzehn Jahren haben die Stars der weltweiten keltischen Szene der
ostkanadischen Insel samt und sonders einen Besuch abgestattet. Ungewöhnlich ist
lediglich ein ehernes Festivalprinzip: Bei jedem der unzähligen Konzerte müssen
neben den Stars auch immer einheimische Künstler auf der Bühne stehen. Und
überraschenderweise ist kein Qualitätsunterschied festzustellen. Wie kommt das?
TEXT: MIKE KAMP
Die Poeten und Barden, die nach Nova Scotia kamen, ließen die Reise in ihre Arbeit einfließen.
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Cape Breton wirbt gerne mit dem Hinweis, dass die Insel als einzige in
Nordamerika eine lebendige keltische Kultur vorweisen kann. Schließlich stammen
die meisten Einwohner von schottischen Einwanderern des 19. Jahrhunderts ab.
Aber auch in Cape Breton nahm die Folkmusik durchaus keine gradlinige
Entwicklung, wie Sheldon MacInnes, bis zu seiner Pensionierung 2008 Lehrer und
wissenschaftlicher Mitarbeiter der Cape Breton University, ausführt, der den
Anfang des Folkrevivals auf den Beginn der Siebzigerjahre datiert. Die Zeit von
1920 bis 1969 muss man im Zusammenhang sehen. Die Musik war dynamisch, sie war
lebendig, ihr ging es gut und sie blühte, aber sie war beschränkt auf das
Zuhause und auf bestimmte ländliche Gemeinden. Die große Sache 1970 war, dass
das nationale Fernsehen sich für diese Musik zu interessieren begann, speziell
wegen dem vor einigen Jahren verstorbenen John Allan Cameron. Der junge
Folksänger spielte damals keltische Musik auf der Gitarre, auch Bagpipes oder
Fiddletunes, und er begeisterte das Publikum zuerst regional und dann national,
auch in Begleitung einiger anderer fantastischer Fiddler aus Cape Breton. Via
Fernsehen hatte er also die Aufmerksamkeit der Nation und tourte. Dadurch wurde
die Musikindustrie aufmerksam, die großen Plattenfirmen winkten mit Verträgen.
Die kamen hierher und nahmen Fiddler auf, auch einige Piper oder Sänger. Die
Musiker begannen zu verstehen, was das für ein Ding war, die Musikindustrie. Sie
stellten fest, dass sie da was verdienen konnten.
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FOLKER auf Papier
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