FOLKER – Rezensionen

Rezensionen SÜDAMERIKA/ LATEINAMERIKA/ KARIBIK


HAMILTON DE HOLANDA
Bandolim

(MPS 0210346MS1P/Edel, go! www.hamiltondeholanda.com )
14 Tracks, 58:18

Der Bandolim ist die zehnsaitige brasilianische Mandoline. Wenn dieses Instrument zuletzt international bekannt wurde, dann ist es vor allem Hamilton de Holanda zu verdanken. Er hat es aus seinem traditionellen Kontext heraus weiterentwickelt. De Holanda zeigt, dass man damit im Grunde alle Stile und Spielweisen ausführen kann. Der Bandolim ist historisch sehr dem Choro verbunden, de Holanda kooperiert aber lieber mit Musikern, die dafür untypisch sind. Auf dem Album sticht dabei besonders der Harmonikaspieler Gabriel Gross hervor, de Holanda spielte aber auch oft mit bekannten Pianisten zusammen. Das vorliegende Album ist eine Kompilation aus vier seiner Alben und sollte helfen, ihn hierzulande bekannter zu machen. In Brasilien zählt er zu den einflussreichsten Instrumentalisten und hat dort bereits achtundzwanzig Alben veröffentlicht. Ein kreativer Tausendsassa also, der das brasilianische Pendant zum amerikanischen Mandolinenpapst David Grisman ist. Entsprechend hört man in seinen Stücken nicht nur brasilianische Stile wie Samba oder Choro, sondern auch Swing, spanische oder portugiesische Musik. Und de Holandas Virtuosität verführt schnell dazu, das Wort „unerreicht“ zu benutzen.

Hans-Jürgen Lenhart

 

HAMILTON DE HOLANDA  – Bandolim


MONSIEUR PERINÉ
Caja De Música

(Flowfish Records ff 0069/Broken Silence, go! www.mperine.com )
15 Tracks, 51:33, mit span. Infos u. Texten

Schon bei den Konzerten der letzten, der zweiten Europatour dieser jungen Durchstarter aus Bogotá zeichnete sich ab, dass sich ihr reizvolles, kolumbianisches Swing-Jazz-Folklore-Patent schnell um weitere, weltweit eingesammelte Einflüsse erweitern würde. Der Nachfolger des gefeierten Debüts wurde von Eduardo Cabra von der puerto-ricanischen Band Calle 13 produziert und ist dem Namen gemäß eine wahre „Musikbox“, die verschiedenste Atmosphären und viele neue Stilverquickungen birgt. Die siebenköpfige Band um die charmante, außer spanisch auch französisch singende Catalina García entpuppt sich als mittlerweile musikalisch noch sattelfester und noch weltgewandter. Man tut sich für die hier und da dezent elektrifizierte, grundsätzlich weiterhin akustische Melange diesmal auch mit Streichern von Puerto Ricos Sinfonikern sowie weiteren singenden Gästen zusammen wie dem dominikanischen Soulbarden Vicente García im swingenden Opener „Nuestra Canción“ oder im mehr gen Reggae pendelnden „Cempasúchil” mit Rubén Albarrán von Mexikos renommierter Band Café Tacvba. Die Sammlung der diesmal fast durchweg eigenen Kompositionen ergibt eine Farbenpracht wie die der CD beiliegenden bunten Zettel mit den Liedtexten.

Katrin Wilke

 

MONSIEUR PERINÉ   –  Caja De Música

Update vom
09.02.2023
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