Rezensionen AFRIKA
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AFRICA EXPRESS PRESENTS
Terry Rileys In C Mali
(Transgressive/AL!VE, www.africaexpress.co.uk
)
Promo-CD, 1 Titel, 40:47
1964 veröffentlichte Terry Riley mit In C die erste Komposition der Minimal Music und revolutionierte damit die Kompositionstechniken der zeitgenössischen Musik. Anlässlich des fünfzigsten Geburtstags dieses Werks präsentiert Africa Express erstmals eine afrikanische Version. Rund vierzig Minuten dauert das polyfone Hörvergnügen, bei dem neben Musikern aus Mali auch Größen wie Brian Eno und Damon Albarn mitwirken. Unter der Leitung von André de Ridder gleiten die Interpreten souverän durch die 53 Phrasen des Originals und erweitern sie durch eigene Melodieverläufe. Traditionelle Instrumente wie Kalimba und Kora dominieren zwar, lassen jedoch genug Raum, um Klangebenen mit Gitarre und Keyboard einzuflechten. So entsteht eine eigenständige Aufnahme, die sich stark von bisherigen Versionen abhebt. Komposition und Instrumentation greifen so harmonisch ineinander, dass man sich unweigerlich fragt, wieso es fünfzig Jahre gedauert hat, bis die ohnehin eng mit afrikanischer Polyrhythmik verknüpfte Minimal Music Rileys auf diese Weise interpretiert wird. Entsprechend begeistert zeigte sich der Komponist: Ich hätte mir kein schöneres Geschenk wünschen können zum fünfzigsten Geburtstags dieses meines Kindes. Gratulation.
René Gröger
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RAZIA
Akory
(Cumbancha CMB-CD-33/Indigo, www.raziasaid.com
)
10 Tracks, 38:05, mit engl. Infos
Mit ihrem hochgelobten Album Zebu Nation hatte die Singer/Songwriterin aus Madagaskar 2010 aufhorchen lassen. Es hatte ihr im Folker verdientermaßen ein ausführliches Porträt beschert (Heft 3/2010). Das neue Werk setzt Razias ausgeprägtes Engagement für Ökologie in allen Facetten, dabei nicht nur auf ihre Heimat beschränkt, inhaltlich konsequent fort. Fast alle Lieder schrieb sie erneut mit ihrem Mann, dem amerikanischen Filmemacher und Musiker Jamie Ambler. Kritik am Raubbau der Natur bedeutet zwangsläufig auch Kritik an den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, wovor sie nicht zurückschreckt (zum Beispiel in Zanako, wo sie die negativen Auswirkungen auf nachfolgende Generationen thematisiert). Überhaupt blickt Razia in etlichen Texten in eine eher düstere Zukunft (Akory Tsikaby = Wie werden wir überleben?; Amaray = Morgen). Das französisch gesungene Papillon widmet sie ihrem Stiefvater ein passionierter Schmetterlingssammler aus ihrer Zeit in Gabun. Razia setzt auf einen zum Teil auch tanzbaren Mix aus Pop und traditionellen Stilen Madagaskars (zum Beispiel Salegy), wobei nicht nur renommierte Musiker wie Régis Gizavo (Akkordeon) oder Rajery (Röhrenzither Valiha) zu glänzen wissen.
Roland Schmitt
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THE GHANA BIGSHOTS
Tu Na Me Nsa
(COPAM NMA 804/Goethe Institut Ghana )
10 Tracks,71:09, mit engl. Infos
Im Sommer 2014 war diese dreizehnköpfige ghanaische Band erstmals in Deutschland auf Tour, und es bleibt zu wünschen, dass diese junge Truppe erneut ihr vielfältiges Repertoire live wird darbieten können. Das Debütalbum verspricht schon mal einiges. Als Studententanzband 2008 im Umfeld der School of Performing Arts an der Universität in Legon/Accra gegründet, gehört sie inzwischen zum festen Inventar auf dem Campus. Bandleader, Komponist, Sänger und Arrangeur ist seit Beginn Mark Millas aka Fish, seines Zeichens auch Balafonvirtuose. Die vielköpfige Gruppe mit Rhythmussektion, Percussionist, Keyboardern, Bläsern, einem Flötisten und Gitarristen nebst drei Chorsängerinnen wirkt bestens aufeinander eingespielt, agiert druckvoll, hat hörbar einfach Spaß. Herausgekommen ist eine mitreißende Mischung verschiedenster, nicht nur in Ghana beliebter Stile: Rumba, Afrojazz und -funk, Highlife, Reggae, Afrobeat, Rap. Bis auf den traditionellen Ewe Blues sind die Stücke Fish-Kompositionen. Die Realisierung dieses Albums ist einem Förderprojekt des ansässigen Goethe-Instituts zu verdanken. Weitere Produktionen zwecks Unterstützung des ghanaischen Nachwuchses sollen übrigens folgen.
Roland Schmitt
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FOLKER auf Papier
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