Im Dienst globaler MusikZwanzig Jahre WOMEX
Wandernde Kontaktbörse
Der weltgrößte Marktplatz der Weltmusik, die World Music Expo kurz WOMEX wird zwanzig Jahre alt. Diese Messe für Welt-, Folk-, Roots-, Ethno-, lokale und traditionelle Musik ist gewachsen, hat sich verändert und wird weiterhin ihren Beitrag zum Ausbau der globalen Hörgewohnheiten und zur Teilhabe der Musikproduzierenden leisten, die sonst weitgehend vom Musikmarkt ausgeschlossen sind. Stars wie Mariza, Fanfare Ciocarlia oder Zulia begannen hier ihre Erfolgsgeschichte.
1994 war der richtige Moment gekommen, um die bereits 1989 bei einem legendären Produzententreffen in Großbritannien besprochenen Ideen für die bessere Verbreitung und Vermarktung von Weltmusik zu realisieren. Dazu gehörten die Einrichtung von Weltmusikcharts, ein Internetauftritt aller Teilnehmer, ein Advertorial im Magazin Music Week, die Herausgabe einer Kassette mit Beiträgen jedes Unternehmens oder ein gemeinsamer Katalog Ideen, die später zu Standards im Marketing wurden.
Die achtundzwanzig Showcases wählte Mandelson zusammen mit einem Programmkomitee aus und bewies ein gutes Händchen. Unter ihnen waren Cesaria Evora und Radio Tarifa. Bewusst hielt er die Zahl der Auftritte klein, sodass jedes Konzert die ihm gebührende Beachtung finden konnte. Der Andrang, an der WOMEX zu spielen, war und ist immens, und es kam immer wieder zu Konflikten aufgrund der Limitierung. Ein Auftritt auf der WOMEX ist für einen Künstler eine echte Chance, seine Karriere voranzubringen, sagte Christoph Borkowsky, der Mandelson 1999 als Chef ablöste, 2002 in einem Folker-Interview, und wies darauf hin, dass sich Mandelson damit jeder Menge Druck und Anfeindungen aus der Community aussetzte. Borkowsky entschärfte das Problem, indem er die Verantwortung auf sieben jährlich wechselnde Juroren, die sogenannten 7 Samurai, verteilte. Aktuell wählen sie unter etwa eintausend Bewerbungen etwa fünfundvierzig Künstler aus. ... mehr im Heft |
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