5 Minuten mit...NeuzaFeurige Rhythmen der Kapverdeninsel FogoFogo, ein Feuer speiender, fast dreitausend Meter hoher Vulkan und ein paar vom Wind gepeitschte Strände. Viel gibt die Insel nicht her. Sie ist ein Paradies für Wandertouristen und Windsurfer. Die Einheimischen finden auf Fogo seit jeher kaum ein Auskommen und ziehen meist auf die Nachbarinsel Santiago. So wurde auch Neuza in Praia, der Hauptstadt Santiagos geboren, nachdem ihre Mutter Fogo verlassen hatte. Diese träumte davon, einmal eine Schallplatte aufnehmen zu können, doch der Erfolg als Sängerin blieb ihr verwehrt. Neuza hingegen ist dabei, zum neuen Stern der kapverdischen Musikszene zu werden. Flor Di Bila, das Titelstück ihres Debütalbums, hat sie ihrer Mutter gewidmet. TEXT: MARTIN STEINER Wird sie die neue Cesaria Evora?, fragte sich Miguel Azevedo, ein Reporter des portugiesischen Lifestylemagazins Vidas, als er Flor Di Bila hörte. Blickt man zurück auf den Werdegang der neunundzwanzigjährigen Sängerin, gibt es tatsächlich Parallelen zur barfüßigen Diva, auch wenn Neuza den Vergleich überhaupt nicht mag. Ihre Mutter sang in den Bars und Nachtclubs von Praia und verdiente so das nötige Geld, um sich und ihre Töchter durchzubringen.
Von da an lebte Neuza auf der Insel Fogo in einer schäbigen Hütte bei ihrer Großmutter. Als Teenager musste sie oft mit dem Schiff nach Santiago pendeln, wo sie auf aufs Gymnasium ging. Um die Langeweile zu vertreiben und nicht seekrank zu werden, sangen die anderen Passagiere Volkslieder der Insel Fogo. Manchmal half Neuza in einem Restaurant aus und trällerte während des Tellerwaschens diese Lieder. Ihre Arbeitskollegen waren hellauf begeistert und ermunterten sie, für die Gäste aufzutreten. Als ich mein erstes Lied beendet hatte und die Leute zu klatschen anfingen, rannte ich zurück in die Küche. Damals war ich noch sehr scheu, gab die Sängerin Miguel Azevedo lachend zu Protokoll. ... mehr im Heft |
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