5 Minuten mit...Eleni MandellZurück auf der Sonnenseite des LebensKlischees vom sonnigen Surferleben an den Stränden ihrer kalifornischen Heimatstadt Los Angeles hat Eleni Mandell noch nie bedient. Die Songschreiberin mit der samtigen Altstimme hat seit Ende der Neunzigerjahre neun CDs und eine EP eingespielt, sich dabei von Album zu Album musikalisch gehäutet und ihre Hörer immer wieder aufs Neue überrascht. Als Alternative Pop und Folk ist ihr Stil bezeichnet worden, doch ihre Einflüsse reichen weiter, vom ruppigen Indiepunk der Band X über die sinistre Poesie eines Tom Waits bis hin zu Countrymusikanklängen der Carter Family. Nach einer eher düsteren Lebensphase legt sie nun ihr neuntes Album vor: Lets Fly A Kite ist der lebensbejahende dritte Teil einer Trilogie, die einen radikalen Umbruch im Leben der Liedermacherin dokumentiert. TEXT: ULRICH JOOSTEN Die 1969 geborene Kalifornierin entwickelt früh ein besonderes Gespür für den Umgang mit Worten, beginnt schon mit acht, neun Jahren kreativ zu schreiben. Gedichte, kleine Geschichten das war immer meine Stärke. Mit sechzehn bekommt sie eine Gitarre geschenkt und beginnt, eigene Lieder zu verfassen.
Ein bedeutsamer Punkt auf dem Weg der damals vermutlich besten vertragslosen Künstlerin im Business (The New Yorker, 2003) ist die Bekanntschaft mit dem Singer/Songwriter Chuck E. Weiss, der ihr musikalischer Mentor wird. Es sind Worte und Phrasen, die Mandell zu Songs inspirieren, die durch spielerischen Umgang mit der Sprache und anregend skurriler Poesie glänzen und Freiräume für Interpretation lassen. Ihr erstes Album, Wishbone (1998), begeistert prompt die Journalisten des Billboard. Festlegen lässt sie sich nicht, weder auf Bluegrass und Folk, noch auf den Indierock ihrer frühen Jahre. Wenn man sich die Instrumentierung wegdenkt, sagt sie, sind alle meine Lieder verwandt. Die Leute vergleichen gern Sounds miteinander, aber im Endeffekt haben alle diese Vergleiche nichts zu bedeuten. ... mehr im Heft |
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