FOLKER – Jacky Jacobi-van Beek

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FOLKER
präsentiert:
Fünfzig Jahre Liederfeste,
Burg Waldeck 2014

Jacky Jacobi-van Beek

Der Burg-Waldeck-Festival-Chef

JACKY JACOBI-VAN BEEK MIT SCHLAGSAITE AUF DER WALDECK * FOTO: INGO NORDHOFEN
» Mir war immer
wichtig, neuen
deutschsprachigen
Liedermachern Gehör
zu verschaffen. «



Die Burg-Waldeck-Festivals, genauer gesagt, die Festivals Chansons Folklore International, sind aus heutiger Sicht die von Legenden umrankte Geschichte des „Bauhauses der deutschen Liedermacherei“, ein Mythos, verortet inmitten der Wälder des Hunsrücks. In der Regel sind damit die internationalen Liederfeste der Jahre 1964 bis 1969 gemeint, als junge Liedermacher wie Franz Josef Degenhardt, Reinhard Mey, Hannes Wader, Schobert & Black, Hanns Dieter Hüsch, Rolf Schwendter, Hein & Oss, Dieter Süverkrüp und andere sich auf der Waldeck trafen, um das deutsche Lied vom Mief der Vergangenheit zu befreien. Hinzu kamen internationale Künstlerpersönlichkeiten wie Tom Paley, Guy Carawan, Phil Ochs, Perry Friedman, Hedy West und Odetta. Was manche nicht wissen: Die internationalen Liederfeste, jährlich zu Pfingsten, gibt es noch heute. Ihr künstlerischer Leiter, unermüdlicher Motor und Kreativchef ist Jacky Jacobi-van Beek.

TEXT: KAI ENGELKE


Nach den Jubiläumsfestivals auf Burg Waldeck 1989 (fünfundzwanzig Jahre) – mit unter anderem Rolly Brings, Thomas Felder und Chris Jarrett – und 2004 (vierzig Jahre) – mit Hannes Wader, John Pearse, Colin Wilke & Shirley Hart – sowie dem „Music-America“-Festival 1995 – mit Wolfgang Niedecken und der Woodstock-Ikone Richie Havens – übernahm Jacky Jacobi-van Beek 2005 die künstlerische Leitung der Pfingstfestivals. Diese unterschieden sich ganz wesentlich von den Liederfesten der Sechzigerjahre. „Früher waren die Gitarren immer verstimmt, das ist heute anders“, sagt Jacobi-van Beek lächelnd. „Aber im Ernst, ich musste unter völlig veränderten politischen Rahmenbedingungen agieren, auch das Publikum hatte sich grundlegend verändert, wir hatten kein Alleinstellungsmerkmal mehr, es gab inzwischen viele andere Festivals.“ Und er fügt hinzu: „Vor allem die ökonomischen Möglichkeiten auf der Waldeck begrenzen die Programmplanung erheblich. Ohne die tatkräftige Unterstützung durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz, insbesondere vertreten durch dessen Geschäftsführer und künstlerischen Leiter Jürgen Hardeck, könnten wir unsere Liederfeste vergessen.“
go! www.burg-waldeck.de

TERMIN:
06.-08.06.14: Burg Waldeck/Hunsrück, Fünfzig Jahre Liederfeste (u. a. mit Dota Kehr, Stoppok, Walter Moßmann)

Dem Festivalchef geht es weniger darum, bündische Liedtraditionen zu bewahren, ihm ist mehr daran gelegen, in die Zukunft zu schauen, dem Liedermachernachwuchs eine Chance zu geben. „Mir war immer wichtig, neuen deutschsprachigen Liedermachern Gehör zu verschaffen. Feinheiten können noch am ehesten in der eigenen Sprache zum Ausdruck gebracht werden.“ Aber auch die Traditionspflege hat nach wie vor auf der Waldeck ihren Platz, und zwar in Form des Peter-Rohland-Singewettstreits, der jährlich im Sommer stattfindet. „Junge Künstler, die erfolgreich aus dem Peter-Rohland-Singewettstreit hervorgingen, haben wir für unsere Liederfeste übernommen, zum Beispiel die Frauengruppe Tschaika oder auch die Kölner Jungs von Schlagsaite, Bands, die sich weiterentwickelt haben.“ Neben den deutschsprachigen Interpreten, das ist Jacky Jacobi-van Beek wichtig, haben unter seiner Ägide weiterhin immer auch internationale Künstler ihren Platz auf der Burg Waldeck erhalten.

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Update vom
09.02.2023
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