5 Minuten mit...
Steve Skaith & Latin Quarter
Ohrwürmer mit politischem Tiefgang
|
»
Ich finde es leicht,
Melodien zu schreiben,
aber Liedtexte zu verfassen
ist keine einfache Sache.
«
|
|
|
Der Name Latin Quarter ist irreführend und mag Assoziationen zu Samba, Rumba und Bossa Nova wecken. Indes, es geht um handgemachten, akustischen Rock und Folkpop mit einer guten Prise E-Gitarre sowie um Lieder mit engagierten und höchst politischen Texten. Der Bandname leitet sich nicht etwa von lateinamerikanischer Musik, sondern vom Pariser Studentenviertel Quartier Latin ab. Es war die Heimat linker Intellektueller. Leute der Achtundsechzigerbewegung wohnten dort und viele Künstler. Erst nachdem wir uns für den Bandnamen entschieden hatten, wurde uns klar, dass er auch missverstanden werden könnte, sagt Steve Skaith, heute wie vor gut dreißig Jahren Sänger und Gitarrist der Gruppe.
TEXT:
ULRICH JOOSTEN
Neben Skaith besteht die Band im Gründungsjahr 1983 aus Richard Wright (Gitarre, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Keyboarder Pink Floyds), Yona Dunsford (Gesang, Keyboards), Carol Douet (Gesang), Greg Harewood (Bass), Steve Jeffries (Keyboard) und Richard Rikki Stevens (Schlagzeug). Ebenfalls Bandmitglied ist Mike Jones, der zwar nicht singt oder musiziert, dessen geschliffene politische Poesie jedoch von Beginn an das Repertoire prägt. Skaith ist zu dieser Zeit als Songwriter bei Chappell Music angestellt und denkt eher nicht daran, zu singen. Ich war Anfang dreißig und Mitglied einer Menschenrechtsorganisation. In den Siebziger- und Achtzigerjahren sind viele politische Songs für Kampagnen und politische Aktionen entstanden, doch da Sheena Easton oder Michael Jackson niemals solche Lieder gesungen hätten, brachte mich das dazu, es selbst zu tun.
Der große Erfolg des ersten Albums Modern Times, das 1985 erscheint (und sich zweihundertfünfzigtausendmal verkauft), und der ausgekoppelten Single Radio Africa hat uns wirklich überrascht, sagt Skaith. Zumal die geistreichen Texte sich durch scharfe politische Kommentare auszeichnen, etwa zum Rechtsruck in der amerikanischen Gesellschaft in der Reagan-Ära (America For Beginners), Rassenvorurteile geißeln oder Partei für die nicaraguanischen Sandinisten ergreifen.
... mehr im Heft
| |
FOLKER auf Papier
|
---|
Dieser Artikel ist nur ein Auszug des Original-Artikel der Print-Ausgabe!
Bestelle sie Dir! Einfach das Schnupper-Abo!
bestellen und
drei Ausgaben preiswert testen. Ohne weitere Verpflichtung!
Oder gleich das Abo
?
|
|