FOLKER – Labelporträt (64)

LABELPORTRÄT 64


SCHWER
PUNKT
ENGLAND

Neue Labels braucht das Land

NAVIGATOR RECORDS

Mehr als Folk


TEXT: MIKE KAMP


Labels wie Topic oder Fellside sind die verdienten Oldtimer der britischen Folkszene. Ihre jahrzehntelange Geschichte und ihre daher umfangreichen Kataloge machen sie zu einzigartigen Institutionen. Dahinter kommen Firmen wie Greentrax, die ihren schottischen Schwerpunkt auch bereits seit über fünfundzwanzig Jahren erfolgreich propagieren. Und dann muss es immer wieder Menschen geben, die mit frischen Ideen und Konzepten bereit sind, innovativen britischen Künstlern eine Plattform zu bieten. Navigator Records ist in den letzten Jahren einer der erfolgreichsten Vertreter dieser neuen Garde.

Der Mann mit den Ideen war in diesem Fall Tom Rose, der zuerst Reveal Records in die Welt setzte, unter anderem Heimat der drei Herren von Lau. 2008 entschloss sich Rose gemeinsam mit dem wichtigsten britischen Independentvertrieb Proper Music, zusätzlich Navigator Records zu gründen.
go! navigatorrecords.co.uk

Logo Navigator Records

Diese Verbindung besteht bis heute, und so ist das Label gemeinsam mit dem Vertrieb im Südosten Londons in einem modernen Zweckbau untergebracht, umgeben von Tennis- und Cricketplätzen. Rose allerdings konzentriert sich zwischenzeitlich wieder auf Reveal Records. Aktueller Labelmanager von Navigator ist Glen Johnson, der vor sechs Jahren noch nicht an Bord war. „2008 wurden wir in Derby gegründet, das erste Album war von der Gruppe Faustus, die übrigens letztes Jahr erneut bei uns veröffentlicht haben, und seitdem ging es kontinuierlich vorwärts.
» Wenn du keine
digitale Präsenz
zeigst, verzichtest
du sozusagen
auf ein Standbein.
Die Zukunft ist
ganz ohne Frage
digital. «
Unser Katalog umfasst Künstler wie Bellowhead, Heidi Talbot, Lucy Ward [siehe auch Beitrag in diesem Heft auf S. 21], Bella Hardy, Alasdair Roberts, Lisa Knapp und viele mehr.“ Weitere Namen gefällig? Kein Problem: Boo Hewerdine, Drever McCusker Woomble, Gilmore & Roberts, Nancy Kerr & James Fagan, Sandy Wright oder das Treacherous Orchestra – und das deckt nur einen Teil der bislang über achtzig Veröffentlichungen ab.

Navigator sieht sich nicht als reines Folklabel. „Ja, wir haben damit angefangen, aber es gibt viel zu viel gute Musik in diesem Land. Da kannst du Leute nicht abweisen, nur weil sie keine reine Folkmusik spielen. Wir haben eine Ansammlung von diversen Singer/Songwritern sowie akustischer Musik generell sogar hin bis zu Pop/Rock.“ Eine sehr profilierte Mischung ist das, wenn man sich anschaut, wie häufig Navigator-Künstler in den letzten sechs Jahren nicht nur unter anderem für die BBC Radio 2 Folk Awards nominiert wurden, sondern diese auch gewonnen haben. Von den positiven Besprechungen in Publikationen wie Mojo, Froots, Guardian oder dem Folker ganz zu schweigen.

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Update vom
09.02.2023
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Dieser Text ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe!

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