FOLKER – Mark Beerell

N E U  AUF DEUTSCHEN* BÜHNEN

*gilt auch für Österreich und die Schweiz

Um dem musikalischen Nachwuchs in den Bereichen Folk, Lied und Weltmusik die Möglichkeit zu geben, sich unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen, hat die Redaktion des Folker einen Fragebogen entwickelt. Wer sich in der letzten Zeit neu formiert oder solo auf die Bühne gewagt hat, kann diesen auf www.folker.de ausfüllen und als Bewerbung an die Redaktion senden. In jeder Ausgabe wird an dieser Stelle ein ausgewählter Bogen veröffentlicht. In diesem Heft präsentieren sich...

  Das walte Hugo!  
Das walte Hugo!


Was bedeutet euer Name?

Es ist ein Spruch aus dem Ruhrpott um 1900, um etwas zu bekräftigen. Man rief damals zwischen Duisburg und Dortmund nicht den lieben Gott oder den Kaiser an, sondern Hugo (Stinnes, einen deutschen Industriellenn und Politiker), zum Beispiel so: „Hoffentlich geht das gut …“ – „Ja, das walte Hugo!“

Seit wann gibt es euch?


Seit 2008 und in aktueller Besetzung seit April 2013.

Wie charakterisiert ihr eure Musik?

Der größte Teil unserer Stücke stammt von uns, aber auch Folklore vom Balkan bis nach Irland, Klezmer oder Süddeutsches beeinflussen unsere Musik. Vom Jazz klauen wir uns den Raum zur Improvisation. Ein großer Teil unseres Repertoires ist Instrumentalmusik. Wenn wir singen, vertonen wir meist Texte aus unvordenklichen Zeiten, zum Beispiel von Heinrich von Veldeke aus dem dreizehnten Jahrhundert oder von unbekannter Herkunft. Wir stehen auf eingängige Melodien, auch wenn sie rhythmisch aus dem Rahmen fallen. So finden bei uns auch Siebenachtel-, Fünfvierteltakt und sogar Zwiefache ein norddeutsches Asyl. Charakteristisch für unseren etwas ungewöhnlichen Sound ist auch die Bordunlastigkeit – und das nicht nur, wenn die Sackpfeife zum Einsatz kommt. Sie ist übrigens eine Eigenkonstruktion, bei der sich durch einen speziellen Spielpfeifenstock mit Umschaltventil eine Dürerpfeife und eine Magdeburger Schäferpfeife vereinigen.

Wer zählt zu euren musikalischen Vorbildern?


Patrick: The Pogues, Tom Waits, Joe Strummer, 17 Hippies, Valentin Clastrier. Dietmar: Colosseum, Albert Mangesldorff, United Jazz + Rock Ensemble, Miles Davis, Piirpauke. Thomas: Chris Barber, Blues Brothers, Albert Mangelsdorff. Felix: The Police, Billy Bragg.
go! myspace.com/daswaltehugo

Kontakt: Tel. 04331-21169

BESETZUNG:
Dietmar „Hugo“ Bartussek (Tenor- und Sopransaxofon), , Patrick „Hugo“ Goeser (Sackpfeifen, Cister, Melodica, Gesang), Felix „Hugo“ Heidsieck (Schlagzeug), Thomas „Hugo“ Hirsch (Posaune)

CDs: :
Demo-CD, erhältlich über die Website



Welche musikalische Ausbildung habt ihr?


Dietmar spielte schon in seiner Jugend Gitarre und kam mit siebenundzwanzig zum Saxofon, das er autodidaktisch erlernte. Er war Mitglied verschiedener Jazzrockbands, spielt zurzeit auch beim Jazzduo Two For You und sorgt für die Musik beim Bollerwagen-Theater. Thomas lernte mit elf Jahren im Ensemble Posaune und spielte unter anderem im CTR-Schulorchester Rendsburg und der Rendsburger Alternativen Feuerwehrkapelle. In letzter Zeit engagiert er sich zudem im Projektblasorchester Schleswig-Holstein und bei den Wacken Firefighters. Felix kam bereits in der Waldorfschule mit reichlich Musik in Kontakt, um sich dann mit neun Jahren für das Schlagzeug zu entscheiden. Er trommelte in diversen Musikschulorchestern und bei der Schülerband Confusion. Dem folgte konsequenterweise ein Schlagzeugstudium in Wuppertal. Nachdem er wieder in Rendsburg gelandet war, konnten wir ihn für Das walte Hugo! gewinnen. Patrick machte als Kind und Jugendlicher musikalische Gehversuche an Blockflöte, Klavier und Fagott. Ende der Achtziger infizierte ihn der Folkvirus und er brachte sich selbst Cister und Sackpfeife bei. Zwölf Jahre lang verstärkte er die Irish-Folk-Band Mickle A Do und ist heute an verschiedenen musikalischen Projekten beteiligt.

Wer schreibt die Musik, wer die Texte – wie entstehen eure Songs?


Der Zustand, in dem die Musik zu den Proben findet, ist sehr unterschiedlich: Manchmal ist es nur eine Akkordfolge auf der Cister, zu der dann eine – zunächst improvisierte – Saxofonmelodie kommt, der sich dann zaghaft Schlagzeug und Posaune hinzugesellen, manchmal ist es aber auch eine komplett ausgeschriebene Partitur, die dann nach zwei Proben über den Haufen geworfen und komplett umgestrickt wird. Das eigentliche Stück entsteht sowieso erst beim Proben …

Was macht in euren Augen ein gelungenes Stück aus?


Wenn wir es schaffen, mit einem Stück ein Publikum, das uns nicht kennt, in Bewegung zu bringen.

Wann und wo war euer erster öffentlicher Auftritt?


2008 beim Projekt „Raum Stadt Reisen“ des schleswig-holsteinischen Landestheaters in Rendsburg.

Wie viel Zeit verbringt ihr mit Proben und Auftritten?


Wir proben ein Mal in der Woche und treten auf, so oft wir können.

Wo würdet ihr gerne einmal spielen?


In der Hamburger Fabrik.

Wie sehen eure weiteren Zukunftspläne aus?


Nachdem wir einen Personalwechsel hatten, wollen wir jetzt erst einmal Auftritte akquirieren und ein paar weitere Demostücke aufnehmen.

Wo kann man euch hören?


Im norddeutschen Raum.

Könnt ihr empfehlenswerte Auftrittsorte für Newcomer nennen?


In der norddeutschen Provinz ist es nicht ganz einfach, Auftritte zu ergattern, wenn man Folk jenseits von Plattdeutsch, Irisch oder Klezmer macht. Wer aber ein offenes Ohr hat, sind die Leute auf Hof Akkerboom in Kiel und die von der Kulturkirche Kleinmeinsdorf.

Update vom
09.02.2023
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