FOLKER – Lucy Ward

 5 Minuten mit...

Lucy Ward

Die Debbie Harry des Folk

LUCY WARD * FOTO: ELLY LUCAS
» Protest scheint
ein schmutziges Wort
geworden zu sein. «



„We sung the songs of Safka / Candles In The Rain / But the air is so much thinner now / All that’s left a single flame ...“ Mit den ersten Zeilen von „I Cannot Say, I Will Not Speak“, dem Eröffnungssong ihres zweiten Albums Single Frame, bekennt Lucy Ward nicht nur Farbe, sondern bestätigt unumstößlich, dass hier eine der vielversprechendsten jungen britischen Künstlerinnen drauf und dran ist, ihren Platz neben all den Folkgrößen einzunehmen, die ihr vorangegangen sind und die sie inspiriert haben.

TEXT: Colin Irwin*


„Ich habe zuweilen den Eindruck, zur falschen Zeit geboren worden zu sein“, lacht die freundliche Dreiundzwanzigjährige aus Derbyshire in den englischen Midlands, die durch die Plattensammlung der Eltern von den Beatles, Bowie, Cohen, Melanie und Joni Mitchell „infiziert“ wurde. Mit ihrer lebhaften Art, ihrem natürlichen Instinkt für Comedy, ihren bunt gefärbten Haaren und ihrer Fähigkeit, dem Publikum direkt in die Augen zu schauen und damit dessen sofortige Zuneigung zu gewinnen, wurde sie zunächst als musikalisches „Leichtgewicht“ betrachtet. Auch ihr Debütalbum von 2011, Adelphi Has To Fly, konnte
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AKTUELLES Album:
Single Flame (Navigator Records, 2013)

COVER SINGLE FLAME

diesen Eindruck nicht gänzlich aus dem Weg räumen. Ein gut gemachtes Album, das aber sicherlich noch nicht die Qualität von Single Flame hatte. Das neue Werk ist geradezu ein „Empfehlungsschreiben“. Es präsentiert Lucy Ward nicht nur als gute Sängerin und ernst zu nehmende Songschreiberin, sondern auch ihr wunderbares Talent, das vom Vermächtnis der großen Songschreiber der Sechziger- und Siebzigerjahre inspiriert wurde, mit denen sie durchaus Schritt halten kann.

Ihr Song „For The Dead Men“ ist schon jetzt ein moderner Klassiker unter den Protestsongs („Stand up, take to the streets / They can’t ignore us if we all choose to speak“), der bei Kundgebungen in den kommenden Jahren im Mittelpunkt stehen könnte. Es überrascht demnach nicht, dass unter anderem Billy Bragg ein großer Fan von ihr ist. „Ich habe den Song als Reaktion auf all das geschrieben, was um mich herum passierte“, sagt Ward. „Ade Wohlfahrt mit all den Kürzungen, während Millionen für Margaret Thatchers Beerdigung ausgegeben wurden. Aber alles, was einem begegnete, war Resignation, Menschen, die sagten: ‚Es macht eh keinen Unterschied, ob ich zu dieser Demonstration gehe oder nicht.‘“

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Update vom
09.02.2023
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Dieser Text ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe!

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