VIEUX FARKA TOURÉ
Mon Pays
(Six Degrees Records 657036120020/Exil Musik/Indigo, www.vieuxfarkatoure.com
)
10 Tracks, 48:01, mit engl. Infos
Es verwundert sicher nicht, dass etliche Musiker und Sänger aus Mali nach den politischen Verwerfungen und blutigen Konflikten seit dem Militärputsch 2012 nunmehr Stellung beziehen. Vieux Farka Touré, dem es mehr und mehr gelingt, die Last zu überwinden, Sohn eines berühmten Vaters zu sein, tut dies auf die liebenswerte Weise einer Hommage an sein Heimatland. Das Album generell und die Auswahl der Stücke sind ein Plädoyer für gelebte Musik, gerichtet an die Adresse der musikfeindlichen Islamisten. Für die Aufnahmen in Bamako hat Farka Touré diesmal auf prominente westliche Gaststars verzichtet, nur einheimische Kollegen um sich geschart, etwa Koraspieler Sidiki Diabate. Ausnahme: der israelische Pianist Idan Raichel, mit dem er zuletzt die hierzulande wenig beachteten Tel Aviv Sessions eingespielt hatte. Beide glänzen in der elegischen Ballade Ay Bakoy. Große Neuerungen sind ansonsten nicht zu erkennen; Farka Touré zelebriert souverän seine Form des Niger-Blues, verbeugt sich mit Safare vor seinem Vater, demonstriert sein Können als Gitarrist vor allem in den Instrumentals Future und Peace. Insgesamt ein eher in sich gekehrtes, nachdenkliches Opus, das zu Herzen geht.
Roland Schmitt
| 
|