Von den Ufern des Sambesi zogen sie los, die Bühnen der Welt zu erobern: sechs junge Männer, die nicht nur ansteckende Afro-Hip-Hop-Rhythmen im Gepäck haben, sondern auch eine Botschaft von Hoffnung und Respekt. Ein bisschen klingt die Geschichte von Mokoomba wie ein Märchen. In Ländern wie Simbabwe, in denen bittere Armut herrscht und die Menschen täglich ums Überleben kämpfen, ist Kultur ein Luxusgut. Wenn überhaupt, gerät der südostafrikanische Staat in letzter Zeit durch seinen umstrittenen Präsidenten Robert Mugabe und die katastrophale Wirtschaftslage in die Schlagzeilen und nicht durch Musik.
TEXT:
SUZANNE CORDS
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Musik ist Emotion,
sie braucht keine
Worte. Sie wird
universell verstanden.
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Musikpower aus Simbabwe
MOKOOMBA
Von Träumen, die wahr werden
Von Musik kann man in Simbabwe nicht leben, und doch haben Abundance Mutori und seine Freunde diesen Weg eingeschlagen, weil sie mit aller Kraft an das glauben, was sie tun, und weil das Schicksal ihnen ein Ticket nach Europas beschert hat. Für uns ist ein Traum wahr geworden, sagt Mutori, mit dreiundzwanzig Jahren der Jüngste in der Band und trotzdem schon ein alter Hase. Ich spiele vor Publikum, seitdem ich zwölf bin, erzählt er. Dass wir jetzt in Europa auftreten dürfen, verdanken wir all denen, die an uns geglaubt haben.
Immerhin gab es schon vor Mokoomba Musiker aus Simbabwe, die den Sprung zu internationaler Bekanntheit geschafft haben. Doch die großen Vorbilder der Jugend, Thomas Mapfumo und Oliver Mtukudzi, sind beide jenseits der sechzig; originelle Nachfolger mit einem ureigenen Sound waren lange nicht in Sicht.
Mit Mokoomba ist endlich würdiger Nachwuchs am Start. Der Weg zum Profimusiker ist allerdings steinig, meint Mutori: Wir konnten uns jahrelang keine eigenen Instrumente leisten und haben sie uns von anderen Musikern geliehen, um spielen zu können. Hier und da schauten sie sich bei anderen Künstlern ein paar Griffe und Techniken ab, aber hauptsächlich spielten die Jungs von Mokoomba aus dem Bauch heraus. Musikalisch schöpften sie aus dem reichen Fundus ihrer Vorfahren. Die sechs jungen Männer sind stolz auf ihre Traditionen. Immer mehr Jugendliche eifern US-Amerikanern nach, aber wir sollten uns auf unsere eigenen Werte besinnen, denn sie machen unsere Identität aus, bricht es vehement aus Abundance Mutori heraus. Wir mögen nicht reich sein, aber wir haben kulturelle Schätze, die es woanders nicht gibt. Und wir dürfen nicht zulassen, dass sie in Vergessenheit geraten. Im Gegenteil: Unser Traum ist es, um die Welt zu reisen und allen davon zu erzählen.
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