"Neue Kreativität als Reaktion auf die sich weltweit verändernden Branchenstrukturen."
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Quo vadis, España?
Mercat de Música Viva de Vic 2013
Mestizoklänge am Scheideweg?
1989 öffnete der erste Mercat de Música Viva de Vic (MMVV) seine Pforten unweit des Sucre, einer alten umfunktionierten Zuckerfabrik. Das Festival und die angeschlossene Fachmesse bieten seitdem alljährlich vier Tage lang einen Überblick über die iberische Musikszene. Der Mercat mauserte sich in seinen weltmusikalisch stärkeren Jahrgängen zur kleinen spanischen Schwester der Weltmusikmesse WOMEX.
TEXT:
KATRIN WILKE
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Die Veranstalter der international bedeutendsten Weltmusikmesse holten sich anfangs tatsächlich praktisch-logistischen Rat und Impulse bei den katalanischen Kollegen,wie sich Carles Sala erinnert. Er war von 1996 bis 2001 künstlerischer Leiter des MMVV: der dritte von sechs, die in der Vergangenheit dieses Amt ausübten. Gemeinsam präsentierten diese als Geburtstagsgeschenk zur Jubiläumsausgabe zum Auftakt einen komplett mit eigenen Favoriten bestückten Konzertabend. Der Beitrag des in der
Blütezeit von Barcelonas Mestizobewegung in Vic wirkenden Sala war nicht von ungefähr La Troba Kung-Fú. Die Nachfolgeband der Mestizopioniere Dusminguet zettelte in einem der beiden Konzertzelte ein rauschendes Fest an, das vor allem viele jüngere und tanzfreudige Katalanen anlockte. Die Musiker gehören heute zu den eher wenigen
jener Ära, die nicht wie Klone von Manu Chao & Co. klingen. Der Akkordeonist und Sänger Joan Garriga und seine acht Mitmusiker erfüllen den einstigen weltumspannenden Geist der Mestizos noch immer mit halbwegs neuem Leben. In ihrer nach wie vor eigenen iberisch-panamerikanischen Melange kommen die in Barcelona nach wie vor angesagte Rumba Catalana genauso vor wie Cumbia, Blues oder Dub. Die Livevorstellung ihres brandneuen vierten Albums Santalegria gehörte zu den vielen Premieren beim diesjährigen Mercat.
Mehr als die Hälfte der fünfzig Konzerte stellten ein neues Projekt oder eine neue Veröffentlichung vor, wie man auf der Pressekonferenz stolz verkündete. Diese wurde bislang fast ausschließlich auf Katalanisch abgehalten quasi die Lingua franca des MMVV, in der auch die meisten, zumindest katalanischen Bands ihre Bühnenmoderation bestritten. Ein geradezu sympathischer, weil taktisch unkluger Schachzug, sollen die Konzerte in Vic ja nicht zuletzt das Interesse von Veranstaltern außerhalb Kataloniens wecken. Diesmal gab es immerhin eine spanische Zusammenfassung der Presseinformationen für die ganz wenigen der Sprache nicht mächtigen anwesenden Journalisten.
Einen Tag vor Beginn des diesjährigen MMVV stand das Katalanische übrigens ganz im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
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FOLKER auf Papier
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