Rezensionen SÜDAMERIKA/ LATEINAMERIKA/ KARIBIK
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KOBO TOWN
Jumbie In The Jukebox
(Stonetree Records/Cumbancha CMB-CD-25/EXIL Musik/Indigo, www.kobotown.com
)
12 Tracks, 41:32, mit engl. Texten u. Infos
Der Kopf der Band aus Toronto, Drew Gonsalves, wuchs vor seiner Ankunft mit 13 in Kanada auf Trinidad auf, der Hochburg des Calypso. Der Musik- und Tanzstil bei uns mit Harry Belafonte assoziiert ist Dreh- und Angelpunkt der seit 2004, aktuell zu acht agierenden Band. Ihr Name geht auf ein historisches Viertel in Port of Spain, Trinidad, die Geburtsstätte des traditionellen Calypso zurück. Der singende und vor allem an den Saiten tätige Multiinstrumentalist Gonsalves zelebriert mit seinen Mitmusikern auch auf seinem zweiten Album wieder seinen eigenen, von der Tradition ausgehenden, aber doch auch zeitgenössischen, von Reggae und Dancehall und modernem Singer/Songwriting gespeisten Calypso. Die politischen und sozialkritischen, stets auch augenzwinkernden Texte gedenken der rebellischen Seite dieser Gute-Laune-Musik. Obwohl schon als Kind mit ihr in Berührung gekommen, interessierte sich der Sohn einer Kanadierin zunächst mehr für Rock und Heavy Metal. Fern von Trinidad überkam ihn die Nostalgie, bei einem Heimattrip geriet der 18-Jährige dank seines Vaters erstmals in ein Calypso-Konzert das Schlüsselerlebnis und der Motor von Gonsalves neuer, alter musikalischer Liebe.
Katrin Wilke
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MAGIC SAX QUARTET
Gotas De Sabor
(Connector Records 0821895991125/In-akustik, www.magicsaxquartet.com
)
12 Tracks, 46:01, mit engl. u. dt. Infos
Die betörend elegant ausgeführte Musik der vier aus Santiago de Cuba stammenden Musiker zeigt vortrefflich, dass kubanische Populärmusik seit den Anfängen des Jazz stets dieser Musik verbunden, von deren Esprit durchzogen war. Als Cuarteto de Saxofones de Santiago de Cuba 1995 von renommierten Instrumentalisten gegründet und mittlerweile umbesetzt, ist dem Ensemble und diesem seit 1998 zweiten, erneut in der Heimatstatt aufgenommen Album nicht nur eine enorme Virtuosität anzuhören, sondern auch die Spielfreude und der Sinn für Humor. Die gut aufeinander abgestimmten Klangfarben von Sopran-, Tenor-, Bariton- und Altsaxofon werden je nach Bedarf ergänzt durch Flöte, Bassklarinette oder gar ein weiteres Saxofon, wie das des bekannten Kollegen Germán Velasco. Weitere prominente Gäste gesellten sich vereinzelt hinzu, zum Beispiel der Ex-Sänger von Kubas populärster Combo, Los Van Van, Mayito Rivera. Das aktuelle Repertoire enthält neben Klassikern wie Lágrimas Negras insbesondere zeitgenössischere, für diese Besetzung gekonnt arrangierte Kompositionen. Große Verehrer des Quartetts sind die Kuba-affine Jazzerin Jane Bunnett aus Kanada und der Exilkubaner Paquito DRivera.
Katrin Wilke
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FOLKER auf Papier
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