5 Minuten mit...Neue Wiener Concert SchrammelnKronjuwelenWarum eigentlich ist es typisch für die neue Wiener Musikszene, mit dem Akkordeonisten Walther Soyka im Souterrain seiner Non Food Factory zu sitzen, um dort zufällig einen Mann zu treffen, der sich Monate später auf Empfehlung Soykas meldet, sich als Gitarrist Peter Havlicek zu erkennen gibt und das aktuelle Album Kronjuwelen der Neuen Wiener Concert Schrammeln vorstellt? TEXT: HARALD JUSTIN Tatsächlich kann das zumeist vierköpfige Ensemble, meisterhaft an zwei Violinen, der Knopfharmonika und der Gitarre besetzt, mit einem Album aufwarten, das jedes Lob verdient: Melodienselig schwelgt sich das Quartett im rhythmisch variierten Spiel durch siebzehn Titel, kommt von den Bukowiner Tänzen zu einer Version von La Paloma, leitet von einem Venezianer Galopp zu einem Abschiedswalzer über. Dabei ist das Album wie eine Reise konzipiert, die durch die ehemaligen Kronländer der Donaumonarchie führt.
Zur Zeit der Entstehung der Kompositionen im 19. Jahrhundert kamen zur Volksmusik des alpinen Raumes die Musiken des Balkans und der Mittelmeerländer hinzu, Molltonarten und schräge Rhythmen bereicherten die hiesigen Musiken, die ihrerseits bereits eine bunte Mixtur aus Volksmusik, Klassik und Militärmusik war. In Wien machten sich zudem die Gebrüder Schrammel daran, aus dieser wilden Mischung melancholischer, ausufernder Klänge ein eigenständiges Genre, eben die Schrammeln, zu formen. ... mehr im Heft |
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