FOLKER – Mark Beerell

N E U  AUF DEUTSCHEN* BÜHNEN

*gilt auch für Österreich und die Schweiz

Um dem musikalischen Nachwuchs in den Bereichen Folk, Lied und Weltmusik die Möglichkeit zu geben, sich unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen, hat die Redaktion des Folker einen Fragebogen entwickelt. Wer sich in der letzten Zeit neu formiert oder solo auf die Bühne gewagt hat, kann diesen auf www.folker.de ausfüllen und als Bewerbung an die Redaktion senden. In jeder Ausgabe wird an dieser Stelle ein ausgewählter Bogen veröffentlicht. In diesem Heft präsentieren sich...

  Trio Mara  
Trio Mara


Was bedeutet euer Name?

Mara bedeutet „von uns“ auf Zazaki, das ist eine der ältesten nativen Sprachen des Mittleren Ostens.

Seit wann gibt es euch?


Seit Anfang 2011.

Wie charakterisiert ihr eure Musik?

Kurdische Musik trifft auf Klassik.

Wer zählt zu euren musikalischen Vorbildern?


Beethoven, Bach, Sakiro, Ayse San, Amália Rodrigues, Dschiwan Gasparjan, Feyruz und viele mehr – also Künstler aus den Bereichen Klassik, traditionelle kurdische Musik, arabische Musik, Musik aus dem Mittleren Osten, aber auch Flamenco oder Fado. Auch die kurdische Gesangstradition Dengbêj und armenische Volksweisen haben es uns sehr angetan.
go! www.mara-trio.com
go! www.sakinateyna.com

BESETZUNG:
Sakîna Teyna (Gesang), Naze Îsxan (Piano), Nure Dlovani (Geige)

Aktuelle CD: :
Mara (EP; KOevent, 2012)
Gratis-Download unter http://soundcloud.com/
booking-98/sets/trio-mara-mara-mara-ep
Debütalbum erscheint im Frühjahr 2013

Mara



Welche musikalische Ausbildung habt ihr?


Sakîna Teyna begann mit acht Jahren autodidaktisch, in ihrem vom alevitischen Glauben geprägten Umfeld zu singen und nahm später Gesangsunterricht bei professionellen Gesangslehrern. Sie trat sowohl als Solosängerin als auch im Duett mit dem Sänger Mehmet Akbas auf und wirkte bei Theaterstücken und Lesungen mit. Um einen Eindruck vom Leben in den kurdischen Gebieten zu vermitteln, singt Sakîna unsere eindringlichen Melodien mit einer einfühlsamen, nachdrücklichen Stimme, die Leid und Melancholie ebenso greifbar machen wie Lebensmut und Sehnsüchte.
Nure Dlovani ist Sologeigerin und arbeitet auch als Geigen- und Klavierlehrerin. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie an Konservatorien und Musikhochschulen in Moskau, Eriwan und Frankfurt am Main. Bei der Neuen Philharmonie Frankfurt spielt sie Klassik, Pop und Filmmusik und arbeitet mit diversen renommierten kurdischen Musikern wie Aynur Dogan zusammen.
Naze Îsxan spielte bereits mit sechs Jahren Klavier. Sie graduierte an der Musikhochschule Rimski-Korsakow in Krasnodar als Konzertmeisterin und Musiklehrerin. Seit Ende der Neunzigerjahre gibt sie Konzerte, zunächst in Russland, seit 2001 jedoch auch regelmäßig in verschiedenen europäischen Ländern. Ihre Leidenschaft gilt der kurdischen Musik, die sie in ihren Konzerten vor allem auch einem nicht-kurdischen Publikum näherbringen möchte. Sie arrangiert traditionelle kurdische Melodien für Klavier und brachte im Jahr 2004 das erste kurdische Notenbuch für Piano (Evina Kurdistane – Bona Pianoforte) heraus.

Wer schreibt die Musik, wer die Texte – wie entstehen eure Songs?


Wir schöpfen aus dem reichhaltigen Fundus traditioneller kurdischer Lieder, denen wir durch unsere Beimischung von klassischer und mittelöstlicher Musik einen neuen, ganz eigenen Ausdruck geben. Aber auch mit eigenen Interpretationen von persischen, türkischen oder armenischen Liedern lassen wir neue Klangwelten entstehen. Naze Îsxan arrangiert traditionelle Stücke für klassische Musik, wobei traditionelle Gesangstechniken im Vordergrund stehen. Auf Frauenthemen wird besonders Wert gelegt.

Was macht in euren Augen ein gelungenes Stück aus?


Wenn wir in den Augen der Zuhörer sehen können, dass sie die Songs verstehen, auch wenn sie nicht die betreffende Sprache sprechen. Dann ist der Punkt erreicht, wo Musik zur universellen Sprache wird.

Wann und wo war euer erster öffentlicher Auftritt?


2011 in Wien im Akzent Theater.

Wie viel Zeit verbringt ihr mit Proben und Auftritten?


Naze und Nure spielen in Orchestern, geben Musikunterricht und arbeiten auch mit anderen Solisten zusammen, Sakîna ist in verschiedene musikalische Projekte involviert. Unsere Tage sind ausgefüllt mit Proben, Recherchen oder Auftritten. Wir drei leben von der Musik.

Wo würdet ihr gerne einmal spielen?


In der Kölner Philharmonie und der Frankfurter Paulskirche – alles verwegene Träume.

Wie sehen eure weiteren Zukunftspläne aus?


Im Frühjahr erscheint unser live in der Bielefelder Rudolf-Oetker-Halle eingespieltes Debütalbum, bei dem uns Hussein Zahawy mit seiner Daf unterstützt hat. Anschließend sind eine Tour und Bewerbungen bei Musikwettbewerben wie Creole geplant.

Wo kann man euch hören?


Auf Frauenfestivals, in der kurdischen Gemeinde, zunehmend aber auch auf Festivals wie dem Bielefelder Weltnacht Festival oder dem Osnabrücker Morgenland Festival.

Könnt ihr empfehlenswerte Auftrittsorte für Newcomer nennen?


Porgy & Bess, Wien – Werkstatt der Kulturen, Berlin – Lagerhalle, Osnabrück.

Update vom
09.02.2023
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