Rezensionen AFRIKA
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KRAR COLLECTIVE
Ethiopia Super Krar
(Riverboat Records TUBCD 1060/Harmonia Mundi, www.myspace.com/krarcollective
)
10 Tracks, 58:36, mit engl. Infos
Populäre Musik aus Äthiopien schickt sich an, vor allem im Vereinigten Königreich salonfähig
zu werden. Dafür stehen Bands wie Dub Colossus, Invisible System und nun auch Krar
Collective mit ihrem Debütalbum. Dominiert wird das Ethio-Pop-Trio von Temesgen Zeleke,
der singt und vor allem typische Saiteninstrumente virtuos spielt: die Krar, eine archaisch
anmutende sechssaitige Leier, und die Masenqo (Masinko), eine einsaitige Fiedel. Ihm zur
Seite stehen Sängerin und Tänzerin Genet Assefa ihre schrille Stimme bei den
Call-and-Response-Gesängen ist gewiss gewöhnungsbedürftig und Percussionist Robel Taye mit
seinen Kebero-Trommeln. Erstaunlich, welch satten Sound die drei mit dem überschaubaren
Instrumentarium produzieren. Die überwiegend traditionellen, extrem tanzbaren Preis- und
Liebeslieder verfügen über einen unwiderstehlichen Groove. Das ungeübte Ohr mag das als
hektisch, bisweilen nervig empfinden. Temesgen nennt als gleichaltrige! Vorbilder Mulatu
Astatke, einen der bekanntesten Vertreter des Siebzigerjahre-Ethio-Jazz, aber auch Jimi
Hendrix. An letzterem orientiert er sich offenkundig bei seinen wilden Bühnenshows. Aber
auch Ethiopia Super Krar geht schon gut ab!
Roland Schmitt
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MALICK PATHÉ SOW & BAO SISSOKO
Aduna
(MuziekPublique 05/Galileo MC, www.myspace.com/malickpathesow
)
13 Tracks, 56:03, mit engl. u. franz. Infos
Es überrascht wirklich nicht, dass das fünfte Album des senegalesischen Musikers bereits diverse Auszeichnungen einheimsen konnte. Malick Pathé Sow, seit Jahren in Belgien lebender Sänger, Gitarrist und Hoddu-Spieler Hoddu ist die Bezeichnung der Fulbe für die dreisaitige Spießlaute Ngoni hat sich als gleichrangigen Duopartner für sein neues Album einen Landsmann, den Griot und Koravirtuosen Bao Sissoko geholt. Beider im wahrsten Sinne des Wortes zart besaitetes Zwiegespräch wird durch einschmeichelnden Gesang und sehr zurückgenommene perkussive Dekors ergänzt. Sows Solowerk Maayo Men erfährt mit Aduna ein beliebter weiblicher Vorname, übersetzt die Welt eine Fortsetzung der sehr entspannten Art. Dabei vermitteln die Lieder und Instrumentalstücke Botschaften, die man so nicht erwartet hätte. Natürlich gibt es Lobpreis, der etwa den friedlichen Charakter des Islam beschwört (Borom Leer), aber eben auch das Instrumentalstück Gams, das explizit einer NGO gewidmet ist, die gegen die Genitalverstümmelung von Frauen kämpft. Mit Hommage À Ali Farka Touré erweist das Duo einem geschätzten Kollegen seine Reverenz.
Zu Herzen gehende Klänge und Stimmen mit viel Seele.
Roland Schmitt
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FOLKER auf Papier
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