N E U AUF DEUTSCHEN* BÜHNEN*gilt auch für Österreich und die Schweiz Um dem musikalischen Nachwuchs in den Bereichen Folk, Lied und Weltmusik die Möglichkeit zu geben, sich unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen, hat die Redaktion des Folker einen Fragebogen entwickelt. Wer sich in der letzten Zeit neu formiert oder solo auf die Bühne gewagt hat, kann diesen auf www.folker.de ausfüllen und als Bewerbung an die Redaktion senden. In jeder Ausgabe wird an dieser Stelle ein ausgewählter Bogen veröffentlicht. In diesem Heft präsentiert sich...
Wie charakterisierst du deine Musik? Überwiegend sind meine Songs ruhige und melancholische Heileweltzerstörer und Liebeskummertröster, die von mir aber trotzdem optimistisch, kraftvoll und gesungen werden. Vor kurzem teilte mir ein Hörer mit, dass ihn meine Lieder entspannen, aber auch zum Nachdenken anregen. Wer zählt zu deinen musikalischen Vorbildern? Live habe ich Konstantin Wecker gesehen, Hannes Wader, Peter Gabriel, Motörhead Und ich höre Heinz Rudolf Kunze, AC/DC, Ketsurat, Johnny Cash, U.K. Subs, Pe Werner, Adriano Celentano, Bette Midler, Tocotronic, Leonard Cohen und viele mehr. Alle sind auf ihre Art großartig. Wenn ich aber nur einen Namen nennen darf: Rio Reiser. Welche musikalische Ausbildung hast du? Ich hatte ab fünf Klavier-, später noch Geigenunterricht. In der Pubertät kam das Interesse für Synthesizer, Computerprogramming und Tontechnik dazu, was man damals eigentlich nur autodidaktisch erlernen konnte. Nach und nach habe ich mich dabei zu einer eierlegenden Wollmilchsau in Sachen Musikproduktionen gemausert. Wer schreibt die Musik, wer die Texte wie entstehen deine Songs? Das mache ich alleine. Großen Spaß habe ich auch daran, nachgespielte Lieder an mein Repertoire anzupassen. Spannend wird das immer dann, wenn das Original auf einem Schlagzeugloop oder Gitarrenriff basiert, was am Klavier schwer zu reproduzieren ist. Schöne Neuinterpretationen sind mir, glaube ich, von Tocotronics Im Zweifel für den Zweifel oder David Bowies Heroes gelungen natürlich auf Deutsch. Was macht in deinen Augen ein gelungenes Stück aus? Ich nehme Lieder in ihrer Entstehungsphase nie auf und schreibe mir auch eher selten Texte auf. Mein Gedächtnis dient als eine Art Qualitätssieb. So habe ich wahrscheinlich auch schon die eine oder andere gute Idee verloren, aber wenigstens bleibt dabei auch der ganze Wer-braucht-das-schon-Mist auf der Strecke. Bisher konnte ich mich ganz gut darauf verlassen, dass alles, was ich mir merken kann, auch Substanz hat. Wann und wo war dein erster öffentlicher Auftritt? In meiner Heimatstadt Pforzheim im Folkclub Prisma Ende 2010. Vorher gab es ein paar Warm-ups bei Privatfeiern oder Geburtstagen von Freunden und Verwandten. Wie viel Zeit verbringst du mit Proben und Auftritten? Ich versuche, jede freie Minute Musik zu machen. Wo würdest du gerne einmal spielen? Bei Das Fest in Karlsruhe auf der Hauptbühne der Wunschtraum aller Musiker aus meiner Region. Die Atmosphäre dort ist einmalig. Wie sehen deine weiteren Zukunftspläne aus? Auftreten so oft es geht. Ich bekomme so viele positive Rückmeldungen auf meine Konzerte, dass ich ganz zuversichtlich bin. Wo kann man dich hören? Noch vorwiegend in der heimischen Region, auch wenn der Kreis langsam, aber sicher immer größer wird. Regelmäßig trete ich im Kupferdächle, Folkclub Prisma, Café Exil (alle in Pforzheim) oder auf offenen Bühnen im Umkreis auf. Kannst du empfehlenswerte Auftrittsorte für Newcomer nennen? Für meine Website habe ich über meine Konzerte jeweils einen Rückblick geschrieben, in denen ich auch immer auf Veranstaltungsort, Publikum und Betreuung eingehe. Da kann man meine Erfahrungen vor Ort gerne nachlesen. Zahlreiche offene Bühnen bieten immer gute Gelegenheit, sich zu präsentieren. Allerdings muss man auf engagierte Veranstalter achten, die etwas für die Künstler bewegen wollen. Leider verkommt diese schöne Tradition mehr und mehr zu einem Wir-holen-uns-Musiker-ohne-Gage-ins-Haus-und-jeder-bekommt-eine-Apfelsaftschorle-während-wir-Eintritt-verlangen-und-den-Getränkeumsatz-kassieren-Konzept. Das macht die Liveszene auf Dauer kaputt. |
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