Schönheit muss sein
CHRISTOF STÄHLIN
Der Liedpoet, Schriftsteller und Kabarettist wird siebzig
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www.christof-staehlin.de
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AUSWAHLDISKOGRAFIE:
Aus freien Stücken (Stählin und Freunde; Nomen+Omen, 2011)
Stiller Mann (Nomen+Omen, 2006)
Auf einem anderen Blatt (Nomen+Omen, 1997)
Lieder für andere (Nomen+Omen, 1986/ wiederveröffentlicht auf CD)
Das Einhorn (Nomen+Omen, 1977/ wiederveröffentlicht auf CD)
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Seit er im Turm über dem alten Stadttor seine Schreibstube hat, besitzt auch
Hechingen einen Dichterturm, wenn auch keinen ganz so idyllischen wie die
Nachbarstadt Tübingen mit dem Hölderlin-Turm am Neckar. Christof Stählin lebt
seit zwanzig Jahren in dem Städtchen zwischen Stuttgart und Bodensee, und wenn
er hier ab und zu in der Stadthalle oder in der Rotunde der Villa Eugenia ein
Konzert gibt, könnte er auch zu Fuß zum Auftritt gehen.
TEXT: CHRISTOPH WAGNER
Christof Stählin wirkt ein bisschen wie aus der Zeit gefallen, oder besser: als
ob er aus einer früheren Epoche unversehens in der Gegenwart gelandet wäre. Er
hält Tugenden wie Höflichkeit, Zurückhaltung und Takt in Ehren und kennt den
Wert geistreicher Konversation. Stählin ist ein unzeitgemäßer Zeitgenosse und
erweist sich nicht nur in seinen Liedern als Ästhet.
Ich zeige mit meinen Liedern Bilder aus einer Welt, in der ich leben möchte,
als Ermutigung für alle, die sich darin zuhause fühlen.
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Der Liedpoet gehört zum Urgestein der deutschen Liedermacherszene. Schon 1965
war er beim Festival auf der Burg Waldeck dabei. Damals führte er als Gitarrist
im Duo mit dem Sänger Michael Wachsmann englische Lautenlieder aus der
Shakespeare-Zeit auf. Seit den Siebzigerjahren lebt er von seinen eigenen
Liedern. 1981 entstand im Auftrag der Berliner Festspiele ein Programm über
Preußen. Das war das erste in einer Reihe von Sprachprogrammen mit literarischen
und kulturgeschichtlichen Themen wie der Französischen Revolution oder Giacomo
Casanova. Das Liederschreiben litt darunter nicht. Am bekanntesten wurde sein
Titel Kaiserquartett und Deutschlandlied, worin er die zarte Schönheit des
Streichquartetts von Joseph Haydn gegen eine zu derbe Interpretation als
Nationalhymne in Schutz nahm. Deutschland ward zum Blasorchester, gedacht wärs
gewesen als Streichquartett. Das Lied ist in den Schulunterricht eingegangen.
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