N E U AUF DEUTSCHEN* BÜHNEN
*gilt auch für Österreich und die Schweiz
Um dem musikalischen Nachwuchs in den Bereichen Folk, Lied und Weltmusik die
Möglichkeit zu geben, sich unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen, hat die
Redaktion des Folker einen Fragebogen entwickelt. Wer sich in der letzten Zeit
neu formiert oder solo auf die Bühne gewagt hat, kann diesen auf www.folker.de
ausfüllen und als Bewerbung an die Redaktion senden. In jeder Ausgabe wird an
dieser Stelle ein ausgewählter Bogen veröffentlicht. In
diesem Heft präsentiert sich...
Was bedeutet dein Name?
Es ist der alte westfälische Nachname meiner Familie und heißt einfach nur im Häuschen.
Seit wann gibt es dich?
Nach einigen Übungen vor vielen Jahren stehe ich seit 2010 regelmäßig auf der Bühne.
www.emhuisken.de
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BESETZUNG:
Em Huisken (Gitarre, Akkordeon, Mundharmonika, Bombarde, Hummel, Gesang) und wechselnde Freunde.
AKTUELLE CD:
Jank Frison (Artychoke Artist Productions, 2012)
AKTUELLE TOURDATEN:
01.09.2012: Sillenstede, Kultkrug (mit Benny Meier)
15.09.2012: Norden, Alte Backstube (solo)
29.09.2012: Groß-Midlum/Hinte, Midlumer Scheune (mit Benny Meier)
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Wie charakterisierst du deine Musik?
Obwohl ich stilistisch auch ganz andere Songs im Programm habe, liegt mein
Schwerpunkt auf friesisch-bretonischer Musik. Ich verbinde den typischen Groove
bretonischer Tanzmelodien mit alten friesischen Balladen oder neuen Texten in
ostfriesischem Platt. Teilweise übertrage ich auch bretonische Traditionals ins
ostfriesische Platt. Dabei orientiere ich mich unter anderem an der Tradition
der Balladentänze, die ja auf Föhr oder auf den Färöer-Inseln ebenso wie in der
Bretagne noch bis in unsere Zeit Bestand hat: Die Zuhörer tanzen in einer langen
Reihe in einfachen, gleichförmigen Schritten zu den gesungenen und gespielten
Stücken. Aber ich bearbeite auch gerne bretonische Gwerzioù (Klagelieder) und
singe sie auf ostfriesischem Platt.
Ich trete allein oder mit Freunden auf; oft und gerne zusammen mit dem
Schlagzeuger und Perkussionisten Benny Meier. Durch Auftritte in wechselnden
Besetzungen hoffe ich, noch ein oder zwei Mitstreiter für meine Musik zu finden
– in unserer etwas abgelegenen Weltgegend ist das aber nicht so
einfach...
Wer zählt zu deinen musikalischen Vorbildern?
Da reicht der Platz nicht... Aber sehr wichtig sind für mich James Taylor,
Stephen Stills, Hannes Wader, Helmut Debus, Pentangle, Dan Ar Braz, Denez
Prigent, Gilles Servat und diverse bretonische Fest-Noz-Bands.
Welche musikalische Ausbildung hast du?
Ich habe als Kind intensiv und jahrelang Akkordeon gelernt – das war eine
wichtige Grundlage, auf der ich sehr gut aufbauen konnte. Später während des
Lehrerstudiums an der Uni Bremen habe ich nebenher Musik studiert und außerdem
mehrere Jahre bei verschiedenen Lehrern versucht, systematisch klassische
Gitarre zu lernen. Aber das hat nicht so gut funktioniert – irgendwann
hatte ich überhaupt keine Lust mehr zu spielen. Doch nach einiger Zeit hat mich
die Musik wieder gepackt und ich habe beim Üben gemerkt, dass ich am besten
vorankomme, wenn ich mir alles, was ich brauche, selbst aneigne. Aber auch
diverse Workshops bei Jens Ulvsand und Nikolaj Busk von Trio Mio oder bei
Herbert Bartmann haben mich weitergebracht.
Wer schreibt die Musik, wer die Texte – wie entstehen deine Songs?
Ich schreibe so viel wie möglich selber, aber ich versehe auch bretonische und
andere Lieder – zum Beispiel von Bob Dylan oder Harry Belafonte –
mit neuen ostfriesisch-plattdeutschen Texten und eigenen Arrangements.
Was macht in deinen Augen ein gelungenes Stück aus?
Der Groove, der bis in die Zehenspitzen geht, und der Wurm, der das Ohr nicht
mehr verlässt... Aber leider gelingen nicht alle Stücke so.
Wann und wo war dein erster öffentlicher Auftritt?
Abgesehen von ein paar Versuchen mit der Rockband Magara 1973/74 und sehr
wenigen Soloauftritten in den Siebziger- und Achtzigerjahren habe ich mein
jetziges Programm im März 2010 in Leezdorf in Ostfriesland zum ersten Mal
vorgestellt.
Wie viel Zeit verbringst du mit Proben und Auftritten?
Musik machen ist einfach so schön, dass ich fast ständig dabei bin – solo
oder als Gast bei den Friesenfolkern Laway, unter anderem bei der Musik zu
Freilicht-Theaterstücken. Sogar beim Einschlafen dichte ich öfter Texte... Am
liebsten sind mir allerdings die Auftritte.
Wo würdest du gerne einmal spielen?
Das ist zwar völlig illusorisch, aber ich sag es doch: in Lorient auf dem
Festival Interceltique.
Wie sehen deine weiteren Zukunftspläne aus?
Meine Auftritte sind derzeit meine Haupteinnahmequelle und müssen deshalb auch
wirtschaftlich tragfähig werden. Das bedeutet: möglichst oft auftreten, gerne
auch außerhalb der Region. Außerdem möchte ich mehr als bisher Akkordeon und
Gitarre unterrichten, Workshops – zum Beispiel über bretonische Musik und
Tänze – geben und weiterhin an anderen musikalischen Projekten
mitarbeiten.
Wo kann man dich hören?
Regelmäßig in der Alten Backstube in Norden, dort zumeist zusammen mit anderen
regionalen Musikern. Ich richte dort eine Reihe von Werkstattkonzerten aus, bei
denen immer etwas Neues entstehen kann; spiele aber auch zunehmend
überregional.
Kannst du empfehlenswerte Auftrittsorte für Newcomer nennen?
Den Open Slot auf dem Folkfestival in Venne – eine geniale Idee mit
Super-Publikum.
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FOLKER auf Papier
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