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TEXT: HANS-JÜRGEN SCHAAL Die Bechertrommel bietet zwei Grundklänge: den vollen, tief tönenden Schlag in der Mitte und den hellen, klackenden Schlag mehr am Rande des Trommelfells. Aus diesen beiden Tönen erklärt sich der traditionelle persische Name des Instruments: Tombak. Sprachliche Varianten davon sind Dümbek (türkisch), Doumbek (aserbaidschanisch), Derbuka (marokkanisch) oder Darabukka (ägyptisch). Bekannt ist das Instrument auch als Zarb oder Zerbaghali (afghanisch). Ob die westafrikanische Bechertrommel Djembé unabhängig von den persisch-arabischen Varianten entstand, ist unklar. Ein gemeinsamer Ursprung kann aber aufgrund der geografischen Nähe und der völkerverbindenden Bedeutung des historischen Mali-Reichs (ca. 1300 bis 1450) durchaus vermutet werden. Denn zweifellos wird die Bechertrommel schon seit mindestens 2.000 Jahren gespielt. Bei verschiedenen Ethnien Westafrikas ist sie auch als Tamtam oder Sanbanyi bekannt. In Nigeria kennt man die der Djembé verwandte Ashiko-Trommel. Für den Laien ist die Unterscheidung der verschiedenen Typen von Bechertrommeln schwierig. Ursprünglich wurde die arabische Darbuka zwar aus Ton geformt, die persische Tombak aus Maulbeerbaumholz geschnitzt und die Djembé der Malinke aus einem hohlen Lenké-Baumstamm gefertigt. Doch heute trifft man in allen Kulturen auf ganz unterschiedliche Materialien – nicht nur glasierten und unglasierten Ton oder diverse Harthölzer, sondern auch Messing, Kupfer, Aluminium und Kunststoffe.
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