FOLKER – Rezensionen

Rezensionen INTERNATIONAL


DIVERSE
Magic Harp

(NoEthno 1012-14/Galileo MC, go! www.noethno.de )
3 CDs, 53 Tracks, 238:51, mit 96-seitigem dt. Buch

Das TFF Rudolstadt 2011 stand ganz im Zeichen der Harfe. Musiker und Musikerinnen aus mehreren Erdteilen glänzten dort mit ihren doch recht verschiedenen Instrumenten und präsentierten ihre Stücke solistisch wie auch im interkontinentalen Harfenverbund. Kora, Saung Gauk, Böhmische Harfe, Arpa Paraguaya, Elektroharfe sowie diverse keltische Harfen trafen sich zu einem vermutlich einmaligen Weltharfencrossover. Wer nicht dabei sein konnte, kann auf der dritten CD von Magic Harp nun die Höhepunkte nachholen – und staunen. Aber Bernhard Hanneken, dem Organisator des Rudolstädter Harfentreffs, war das nicht genug: Auf zwei weiteren CDs führt er uns kreuz und quer über den Harfenglobus und hin und her zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Da gibt es Tiroler Volksmusik neben einer elektrischen Jimi-Hendrix-Nummer, Feldaufnahmen aus Afrika neben swingendem Jazz. Filmharfenist Harpo Marx ist ebenso vertreten wie der Konzertsolist Nicanor Zabaleta, dazu Alan Stivell, Ba Cissoko, Rüdiger Oppermann und etliche andere. Das liebevoll gestaltete Booklet informiert nicht nur über die Musiker, sondern erzählt die globale Geschichte des Instruments. Wer noch kein Harfenfan ist, wird es hier bestimmt.

Hans-Jürgen Schaal

 

DIVERSE – Magic Harp


CAETANO VELOSO AND DAVID BYRNE
Live At Carnegie Hall

(Nonesuch 513702/Warner Music, go! www.caetanoveloso.com.br , go! www.davidbyrne.com )
Promo-CD, 18 Tracks, 70:33

Besser spät als nie werden wir Ohrenzeugen dieser bereits 2004 entstandenen Aufnahme eines nur in kleinen Teilen gemeinsam bestrittenen Konzerts. Leider, waren mit Caetano Veloso und David Byrne doch zwei musikalisch Seelenverwandte am Werk, die aus ihren Repertoires sicher so einiges hätten gemeinsam entwickeln können. Und doch ist das Album ein exquisites Tondokument – eine kleine musikalische Lebensbilanz zweier in die Jahre gekommener Persönlichkeiten, des großen Barden aus Bahia, der die Tropicalismo-Bewegung mitbegründete und aus dem Londoner Exil den Einfluss vor allem der Beatles nach Hause trug; und des einstigen Kopfs der Talking Heads, der sich solo und als Labelbetreiber auch um die Erschließung besonders latein- und südamerikanischer Weltmusikstile verdient gemacht hat. Den Großteil der Aufnahme bestreitet jeder mit seinen Musikern für sich. In einigen wenigen Tracks teilen sich beide das Mikro, etwa in „Dreamworld“, ihrer einzigen gemeinsamen Komposition, die sie auf Portugiesisch und Englisch für den 1998 erschienenen Sampler Red Hot + Lisbon aufgenommen hatten. Ein musikalisches Zusammenkommen, das auf Live At Carnegie Hall leider nur in Ansätzen passiert.

Katrin Wilke

 

CAETANO VELOSO AND DAVID BYRNE – Live At Carnegie Hall

Update vom
09.02.2023
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