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FOLKER
präsentiert:
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TFF Rudolstadt 2012
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Auch mit 70: Trotz alledem
HANNES WADER
Politbarde und Volksliedtroubadour
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www.hanneswader.de
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CDTIPPS:
Wecker & Wader, Kein Ende in Sicht (Sturm & Klang/Alive, 2010)
Diverse, Heute hier, morgen dort – Salut an Hannes Wader (Mercury/Universal, 2012)
Hannes Wader, Nah dran (Mercury/Universal, VÖ: 24.8.2012)
FERNSEHTIPP:
Wader Wecker Vater Land, Filmdokumentation von Rudi Gaul
01.05.2012 um 23:45 Uhr in der ARD
25.06.2012 um 23:30 Uhr im SWR-Fernsehen
HANNES WADER UNTERWEGS:
www.hanneswader.de
16.06.2012: Frankfurt-Höchst, Sommernacht am Alten Schloss (Open Air)
07.07.2012: Rudolstadt/Thür., TFF (Open Air)
02.09.2012: Kassel-Vellmar, Zelt Sommer im Park
30.09.2012: Georgsmarienhütte, Kasino
01.10.2012: Emmerthal, Kulturhalle
02.10.2012: Bielefeld, Stadthalle
03.10.2012: Aachen, Audimax
04.10.2012: Dortmund, Konzerthaus
05.10.2012: Neukirchen-Vluyn, Kulturhalle
06.10.2012: Neuenhaus, Aula Schulzentrum
07.10.2012: Schortens, Bürgerhaus
08.10.2012: Oldenburg, Kulturetage
09.10.2012: Gladbeck, Mathias-Jakobs-Stadthalle
10.10.2012: Schweinfurt, Stadthalle
11.10.2012: Buchen (Odenw.), Stadthalle
10.11.2012: Hannover-Langenhagen, Theatersaal
11.11.2012: Leipzig, Theaterfabrik
12.11.2012: Dresden, Theater Wechselbad
13.11.2012: Plauen, Malzhaus
14.11.2012: Kirchheim/Teck, Stadthalle
15.11.2012: Augsburg, Parktheater Göggingen
16.11.2012: Friedrichshafen, Graf-Zeppelin-Haus
17.11.2012: Mannheim, Capitol
18.11.2012: Saarlouis, Theater am Ring
19.11.2012: Bonn, Brückenforum
20.11.2012: Fulda, Orangerie
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Kritisch und streitbar, sensibel und poetisch steht er bis heute auf der Bühne,
die er sich oft mit Reinhard Mey und vor allem Konstantin Wecker teilt. Als
einer der ersten hat er alten plattdeutschen Liedern neues Leben eingehaucht und
sie dem drohenden Vergessen entrissen, später sogar Eichendorff und Franz
Schubert gesungen. So heißt es in der Begründung der Jury des deutschen
Weltmusikpreises Ruth, die den Liedermacher beim diesjährigen TFF Rudolstadt für
sein Lebenswerk ehren wird – als einen der Großen unter den nur noch
wenigen Liedermachern, die mit der akustischen Gitarre Persönliches und
Politisches, Liebliches und Liederliches singen. Rechtzeitig zum 70. Geburtstag
am 23. Juni gratulieren auch Künstler unserer Tage wie Max Prosa, Dota und die
Stadtpiraten, Anna Depenbusch und Philipp Poisel mit dem Ende Mai erscheinenden
Album Heute hier, morgen dort – Salut an Hannes Wader.
TEXT:
MICHAEL KLEFF
Ich war wirklich
der Überzeugung,
ich wäre der einzige,
der Lieder schreibt.
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Auch nach über vierzig Jahren Musikgeschäft ist Hannes Wader sich immer treu
geblieben, auch wenn der Wind ihm oft genug aus unterschiedlichen Richtungen ins
Gesicht blies. Angepasst hat er sich nie. Und jetzt wird er für sein Lebenswerk
geehrt. Anlass, Bilanz zu ziehen? Nein. Vielleicht bin noch nicht an dem Punkt,
wo ich das zu machen habe, wehrt Wader die Frage ab. Fügt dann aber schnell
hinzu, dass er für sein im Spätsommer erscheinendes neues Album gerade an einem
Lied schreibe, das vielleicht so eine Art Bilanz sein könnte. Ich beschäftige
mich da mit Dingen, die man mit siebzig mal langsam angehen soll. Ob man
beerdigt werden will, ob man verbrannt werden will. Ob die ganzen Eingeweide
noch irgendwie brauchbar sind für eine Patientenverfügung. Oder was mache ich,
wenn ich Alzheimer habe? Soll ich mich wie Gunter Sachs erschießen? Das kommt in
dem Lied drin vor. Mehr will der Liedermacher dann aber doch nicht verraten.
Meine Grund-
überzeugung ist
eine sozialistische!
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Hannes Wader begann Anfang der Sechzigerjahre – musikalisch völlig
unbelastet –, eigene Lieder zu schreiben. Das war in Berlin, wohin es den 1942
in Bielefeld Geborenen verschlagen hatte. Nachdem er einige Jahre als Dekorateur
gearbeitet hatte, wollte Wader eigentlich Grafiker werden. Doch das Studium
brach er nach wenigen Semestern ab. Er fand eine neue Heimat in den Clubs und
Kneipen von Berlin, wo er nicht nur die Songs von Tom Paxton oder Pete Seeger
hörte, sondern auch die Chansons von Georges Brassens. Beide musikalische Welten
inspirierten Hannes Wader bei seinen ersten eigenen künstlerischen Gehversuchen,
die auch ihn auf die Burg Waldeck führten, wo er 1966 das erste Mal auftrat. Da
gab es eine Kommilitonin in Berlin, die nannte sich Fiorenza, eine
Halbitalienerin, die war bekannt mit dem Diethart Kerbs, erinnert sich Wader.
Die erzählte mir, dass es im Hunsrück einen Ort geben würde, wo sich Leute
treffen, die auch Lieder schreiben würden. Ich meinte, das kann nicht sein, weil
ich wirklich der Überzeugung war, ich wäre der einzige, der Lieder schreibt. Es
gab nicht die Spur einer Szene, die mir bekannt gewesen wäre. Im SFB-Fernsehen
sah er 1965 die Sendung Jamboree Chanson Folklore. Das hat mich so
umgehauen wie der Moment, als ich das erste Mal Brassens gehört hatte. Ich
entdeckte Franz Josef Degenhardt und Dieter Süverkrüp. Was ich als unglaublich
beglückend empfand. Damit waren wir ja schon eine Bewegung. Und dabei wusste ich
gar nicht, dass es auch damals noch mehr von uns gab.
... mehr im Heft
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FOLKER auf Papier
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