N E U AUF DEUTSCHEN* BÜHNEN
*gilt auch für Österreich und die Schweiz
Um dem musikalischen Nachwuchs in den Bereichen Folk, Lied und Weltmusik die
Möglichkeit zu geben, sich unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen, hat die
Redaktion des Folker einen Fragebogen entwickelt. Wer sich in der letzten Zeit
neu formiert oder solo auf die Bühne gewagt hat, kann diesen auf www.folker.de
ausfüllen und als Bewerbung an die Redaktion senden. In jeder Ausgabe wird an
dieser Stelle ein ausgewählter Bogen veröffentlicht.
In diesem Heft präsentieren sich...
Obwohl sie bisher noch nicht gemeinsam auf einer Bühne standen, sollen sie
trotzdem an dieser Stelle vorgestellt werden, weil das Projekt – auf
Tonträgern und im Internet hörbar – die Redaktion überzeugt hat.
Was bedeutet Euer Name?
Fräkmündt ist vom Lateinischen Mons fractus (gebrochener Berg) abgeleitet und
der alte Name des Pilatus, dem Hausberg der Stadt Luzern, um den sich unzählige
Sagen und Legenden ranken.
www.fraekmuendt.com
|
---|
BESETZUNG:
Anneli (Drehleier, Flöte, Bass, Gesang), Käthi (Akkordeon, Komposition),
Chregu (Gitarre, Perkussion, Komposition), Guschti (Gitarre, Komposition),
Res (Texte, Konzept, Gesang)
CDs:
Urbärglieder (Steinklang/Percht, 2010)
Uufwärts e dŽFöuse (Steinklang/Percht, 2010)
Heiwehland (Steinklang/Percht, 2011)
TERMINE:
Keine aktuellen Tourdaten.
|
Seit wann gibt es euch?
Seit 2010.
Wie charakterisiert ihr eure Musik?
Unsere Musik bezeichnen wir als Innerschweizer Ur-Folk. Wir interpretieren
alte, kaum mehr gespielte Schweizer Volkslieder und komponieren neue Stücke.
Thematisch geht es dabei um Berggeister, arme Seelen, Drachen, Liebesgeschichten,
Hexen, Heimweh, historische Ereignisse und ab und an auch um Kaffee, Schnaps
und muntere Geselligkeit. Die einbezogenen Melodien reichen vom Mittelalter
bis zur Moderne und von der Innerschweiz bis ganz Europa.
Wer zählt zu euren musikalischen Vorbildern?
Auf alle Fälle gehören Balz Schmidig, Josef Stump, Mani Matter, Johnny Cash
oder Vertonungen von Meinrad Lienert-Texten dazu. Unsere Musik ist außerdem
beeinflusst durch russische, irische, jiddische und ungarische Volksmusik.
Aber auch andere Stilrichtungen wie Rock, Metal, Pop, Klassik oder Ambient
haben uns geprägt.
Welche musikalische Ausbildung habt ihr?
Lediglich unser Gitarrist Guschti hat ein Konservatorium absolviert. Alle
anderen spielen nach Gehör und Gefühl. Es gilt: Erfahrung durch Versuch
und Irrtum!
Wer schreibt die Musik, wer die Texte – wie entstehen eure Songs?
Die Lieder entstehen meist aus der Grundstruktur alter Schweizer Volkslieder
oder durch eine neue Idee. Stück für Stück wächst dann aus den Beiträgen
sämtlicher Mitglieder ein neues Lied heran, koordiniert von Chregu. Die
Texte schreibt Res im Innerschweizer Dialekt, sofern keine Originaltexte
von alten Stücken verwendet werden. Wir singen sowohl alte Liedtexte und
Sagen in Reinform oder vertonen sie zu ambientartigen Hörspielen, mit denen
wir Brücken in die Gegenwart schlagen, indem wir zum Beispiel über sagenhafte,
aber doch real existierende Orte der heutigen Zeit erzählen. Das Mini-Album
Uufwärts e dFöuse (Hinauf in die Felsen) besteht aus der Schilderung
einer zweitägigen Bergtour mit Abschluss in einer gemütlichen Hütte. Auf der
neuen CD Heiwehland finden sich nebst Liedern über Sagen und historische
Ereignisse auch Stücke, die das Heimweh aus heutiger und vergangener Sicht
thematisieren. Beim heutigen Heimweh handelt es sich eher um ein Heimweh in
der Heimat, wohingegen es früher die Schweizer Söldner und Auswanderer waren,
die davon geplagt wurden. Das Wort Heimweh war ja ursprünglich ein nur in der
Schweiz bekannter Begriff.
Als Auflockerung finden sich aber auch fetzige Tanzbodenfeger im Programm,
die eher die (ange)heiter(t)en Seiten des Lebens beschreiben. Indem wir
Innerschweizer Sagen, Dialekte und alte Lieder auf eigenwillige und unverkorkste
Art neu interpretieren und einem Publikum inner- und außerhalb der Schweiz
zugänglich machen, möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass sie nicht
in Vergessenheit geraten.
Was macht in euren Augen ein gelungenes Stück aus?
Das wichtigste für uns ist die Authentizität und Ehrlichkeit der Lieder.
Wir feilen selten lange an den Stücken und betreiben keinen Perfektionismus.
Es darf ruhig alles ein wenig rau, grob und schräg sein: Der Charakter der
Stücke zählt mehr als musikalische Virtuosität.
Wann und wo war euer erster öffentlicher Auftritt?
Im Moment konzentrieren wir uns vorwiegend auf unsere Aufnahmen, da wir
– oft auch fernab der Innerschweiz – arbeiten und auch in diverse
andere musikalische Projekte eingebunden sind. Fräkmündt ist ein idealistisches
Projekt und wir streben damit keine Karriere im Musikgeschäft an, sondern
machen so oft wie möglich die Musik, die uns Spaß macht.
Wie viel Zeit verbringt ihr mit Proben und Auftritten?
Wir versuchen, uns mindestens einmal pro Woche für Sessions zusammenzufinden,
aber nicht immer schaffen es alle Bandmitglieder.
Wo würdet ihr gerne einmal spielen?
Wir lieben ausgefallene Orte mit viel Flair – eine kleine Alphütte
im Urnerland würde uns gefallen. Sehr gerne würden wir auch auf dem
Summarfestivalur auf den Färöer-Inseln auftreten.
Wie sehen eure weiteren Zukunftspläne aus?
Weiterhin wild und ohne Grenzen musizieren.
Wo kann man euch hören?
Bisher hauptsächlich auf unseren Alben, bei einigen Internetradios und
hoffentlich bald auf Bühnen in der Schweiz, Österreich und Deutschland.
Könnt Ihr empfehlenswerte Auftrittsorte für Newcomer nennen?
Leider nein.
| |
FOLKER auf Papier
|
---|
Dieser Artikel ist ein Beispiel aus der Print-Ausgabe!
Bestelle sie Dir! Einfach das Schnupper-Abo!
bestellen und
drei Ausgaben preiswert testen. Ohne weitere Verpflichtung!
Oder gleich das Abo
?
|
|