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Das Glück des Menschenfreundes | |
Eric |
Bibb |
| Gelebte Nachhaltigkeit
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www.ericbibb.com
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AUSWAHLDISKOGRAFIE:
Rainbow People (Opus 3, 1977/Wiederveröffentlichung 2011)
Good Stuff (Opus 3, 1997)
Home To Me (Manhaton, 1999)
Friends (Hatman, o. J.)
Diamond Days (Telarc, 2007)
Live à Fip (Dixiefrog, 2009)
Troubadour Live (mit Staffan Astner; Telarc, 2011,)
Blues, Ballads & Work Songs (Opus 3, 2011)
Leon & Eric Bibb: A Family Affair (Manhaton, 2002)
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Gute Musik wirkt wie ein Gedächtnisspeicher. Dafür aber braucht es Musiker, die
mit allen Wassern des Lebens gewaschen sind und etwas zu sagen haben. Der
Afroamerikaner Eric Bibb ist einer von ihnen. Jugendlich aussehend, aber reich
an Erfahrung, ist er in seinem sechsten Lebensjahrzehnt besser denn je. Er macht
die Frage nach der Halbwertzeit von Musik zu einer Frage der Kultur.
TEXT: HARALD JUSTIN
Wie viele Möglichkeiten, sich Musik anzunähern, gibt es? Einige Hörer
favorisieren Musik, die am Puls der Zeit, neu ist. Gut so. Das führt allerdings,
bei einem ständig erweiterten Angebot, zu erhöhtem Eigenpuls und einer
regelrechten Hatz durch die Musikgeschichte.
»Wenn die Leute vorbei-
gingen, und ich abends
nichts verdient hatte, wusste
ich, dass ich etwas falsch
gemacht habe!«
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Andere horchen eher nach innen und suchen die Entschleunigung: Wo ist die Musik
zu hören, die Gänsehäute erzeugt, die hilft, die Nacht zu überstehen, wenn es am
Tag wieder hart auf hart geht? Wo ist die Musik, die die sich als konstanter
Begleiter durch das eigene Leben empfiehlt? Wer sind die Musiker, mit denen man
die eigene Lebensgeschichte verknüpfen kann, ohne dass man es leid wird, ihnen
zuzuhören?
Einer von ihnen ist Eric Bibb. Als 1997 sein in Schweden aufgenommenes Album
Good Stuff erschien, staunte die Fachwelt: Eine so feine Mischung aus
Folk, Gospel und Blues, hervorgebracht von einem Singer/Songwriter, der
urplötzlich aus dem Nichts, sprich Schweden, auftauchte und der offenbar im
Mutterland afroamerikanischer Musik an allen Karriereleitern vorbeigelaufen war,
hatte niemand erwartet. Schnell kursierte seine Geschichte: Der 1951 geborene
Sänger und Gitarrist ist Sohn des Folksängers Leon Bibb, der infolge der
Kommunistenhatz und der Kriege der USA in Asien nach Kanada emigrierte. Es gibt
ein Foto von mir, lacht Eric Bibb, das zeigt mich als Baby, hochgehalten in
einer Hand von Paul Robeson. Mit der anderen stemmt er meine
Zwillingsschwester! Zu der Ehre kam das junge Babypaar, da der Sänger,
Schauspieler, Menschenrechtsaktivist und heute noch als Kommunist beschimpfte
Paul Robeson ihr Pate war. Zudem war John Lewis, Pianist und Komponist des
Modern Jazz Quartets, das Mitte der Fünfzigerjahre erfolgreich Jazz und Klassik
miteinander verband, sein Onkel. Eric wuchs wie selbstverständlich mit den
Musikern der New Yorker Folkszene auf.
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FOLKER auf Papier
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