FOLKER – Loreena McKennitt

KELTISCHE KLÄNGE MIT EINEM HAUCH WELT

Loreena  

LOREENA McKENNITT 2009

McKennitt

ERFOLG ALS MUSIKERIN UND GESCHÄFTSFRAU

„ES GENÜGT NICHT,
EINFACH NUR, GUTE
MUSIK ZU MACHEN.
DU MUSST AUCH
WISSEN, WIE DU SIE
UNTER DIE LEUTE
BRINGST.“

Nicht viele der im Folker porträtierten Musiker können von sich behaupten, über vierzehn Millionen Alben verkauft zu haben und fast ausschließlich in
LOREENA McKENNITT 2008
großen Hallen aufzutreten. Folk und Weltmusik operieren meist mit kleineren Verkaufszahlen, finden an kleineren Auftrittsorten und vor einem vergleichsweise überschaubaren Publikum statt. Mit der Qualität der Musik hat dies meist nichts zu tun, wohl aber mit deren Vermarktung. Die Karriere von Loreena McKennitt macht deshalb schon aus rein wirtschaftlichen Aspekten neugierig. Natürlich sollte in der Kunst der schnöde Mammon nicht im Vordergrund stehen. Wer aber als Profi ausschließlich von seiner Musik leben muss, der kommt an diesem Thema zwangsläufig nicht vorbei. Im Vorfeld ihrer Europatournee, mit zwölf Konzerten in Deutschland, gab die kanadische Künstlerin dem Folker Einblick in ihr wirtschaftliches Erfolgsrezept und ihre Kunst.

TEXT: MARKUS DEHM
go! www.quinlanroad.com

AUSWAHLDISKOGRAFIE:
Elemental
(Quinlan Road,1985)
To Drive The Cold Winter Away
(Quinlan Road, 1987)
Parallel Dreams
(Quinlan Road, 1989)
The Visit
(Quinlan Road, 1991)
The Mask And Mirror
(Quinlan Road, 1994)
The Book Of Secrets
(Quinlan Road, 1997)
An Ancient Muse
(Quinlan Road, 2006)
A Midwinter Night’s Dream
(Quinlan Road, 2008)
The Wind That Shakes The Barley
(Quinlan Road, 2010)
Troubadours On The Rhine
(Quinlan Road, 2012)

Troubadours On The Rhine

LOREENA McKENNITT UNTERWEGS:
17.03.2012: CH Zürich: Kongresshaus
18.03.2012: CH Genf: Théâtre du Léman
20.03.2012: 76 Baden-Baden: Festspielhaus Baden-Baden
21.03.2012: 30 Hannover: Kuppelsaal, Congress Centrum
22.03.2012: 60 Frankfurt am Main: Alte Oper
23.03.2012: 40 Düsseldorf: Mitsubishi Electric Halle
29.03.2012: 48 Münster: Halle Münsterland
31.03.2012: 10 Berlin: Tempodrom
01.04.2012: 99 Erfurt: Messehalle
02.04.2012: 20 Hamburg: CCH - Congress Center Hamburg
03.04.2012: 04 Leipzig: Arena Leipzig
11.04.2012: 70 Stuttgart: Liederhalle
12.04.2012: 90 Nürnberg: Meistersingerhalle
14.04.2012: 81 München: Philharmonie im Gasteig
15.04.2012: A Wien: Wiener Stadthalle/ Szene Wien

Klar, nicht jeder Musiker geht mit dem Ziel an den Start, das Festspielhaus in Baden-Baden oder die Messehalle in Erfurt zu füllen. Manche fühlen sich einfach im Oberotterbacher Musikantebuckl oder im Neustädter Konfetti am wohlsten. Aber
LOREENA McKENNITT 2008
viele Künstler würden sich den Erfolg von Loreena McKennitt wohl doch wünschen und sei es nur, um finanziell ausgesorgt zu haben. Die Kanadierin war nie wirklich Mainstream, wenngleich es in den vergangenen ein, zwei Jahrzehnten durchaus einen Trend zu spiritueller Musik gab. Zu deren Vertreterinnen darf sie, zumindest am Rande, gezählt werden. Aber es waren stets andere Musikrichtungen, allen voran die Pop- und Rockmusik, die die weitaus meisten internationalen Stars hervorgebracht haben. Eine nicht zuletzt der gigantischen Marketingmaschinerie der Major-Labels geschuldeten Tatsache, die vor allem in der Zeit vor dem Internet dafür sorgte, dass die breite Masse ihre Musik hörte und kaufte. Auch hier fällt Loreena McKennitt aus dem Rahmen. Die Kanadierin war nie bei einem Major, sondern hat alle ihre Alben selbst vermarktet. Aus dem 1985 gegründeten „Ein-Frau-Plattenlabel“ Quinlan Road ist mittlerweile ein Unternehmen mit sieben fest angestellten Mitarbeitern sowie einem internationalen Netzwerk geworden.

„BEI DER ERSTEN
BEGEGNUNG MIT
KELTISCHEN KLÄNGEN
WAR MIR KLAR,
WO MEINE MUSIKALISCHE
REISE HINGEHT.“

Der Erfolg wird im Hause McKennitt minutiös geplant. Beispiel dafür ist, dass kurz vor ihrer großen Europatour in diesem Jahr eigens ein Album vorgelegt wurde. Troubadours On The Rhine heißt der Sampler – McKennitts erstes „unplugged-“Album, das während eines Radiokonzertes beim Südwestrundfunk in Mainz aufgenommen wurde. Das erklärt auch den Titel. Die Tour selbst steht unter dem Titel „Celtic Footprints World Tour“. Er erinnert an ihr letztes Album, das im Mittelpunkt der Konzerte stehen soll. Die Rede ist von The Wind That Shakes The Barley, mit dem die Sängerin in besonderer Weise ihren keltischen Wurzeln – den irischen wie den schottischen – Rechnung trägt.

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