FOLKER – Kollegium Kalksburg

Kollegium Kalksburg - Foto: Helene Waldner

Neues aus der Trink-Heil-Anstalt!

KOLLEGIUM KALKSBURG

Die Geburt des Wienerlieds
aus dem Geist des Weins

go! www.kollegiumkalksburg.at

AUSWAHLDISKOGRAFIE:
Bessa wiads nimma
(Off Shore, 1997)
S spüt si o
(Off Shore, 2000)
Imma des söwe
(Off Shore, 2004)
Wied scho wean
(Off Shore, 2008)
Schee is wos aundas, Vol. 1+2
(Off Shore, 2011)

Schee is wos aundas

KOLLEGIUM KALKSBURG UNTERWEGS:
go! www.kollegiumkalksburg.at , go! www.kulturbuero.biz

19.-21.09.11 A-Wien: Theater am Spittelberg (15 Jahre Kollegium Kalksburg)
22.09.11 A-Wien: Stadtsaal (mit Strottern, 5/8erl in Ehr’n)
26.10.11 94-Passau: Scharfrichterhaus
27.10.11 85-Dachau: Kulturschranne
21.02.12 94-Neuhaus/Inn: tba
09.03.12 90-Wendelstein: Casa de la Trova
10.03.12 75-Pforzheim: Kulturhaus Osterfeld

Ohne den tödlichen Ernst doppelbödiger Existenzen gäbe es das Spiel mit anarchischem Witz, Musik und Wein nicht, den das Musikertrio Kollegium Kalksburg seit fünfzehn Jahren zelebriert.

TEXT: HARALD JUSTIN

„Das Kollegium Kalksburg
besteht aus Musikern,
die ihre Musikerkarrieren
abgebrochen haben.“

Warum Wahnsinn und Wahrheit, Wien, Wienerlied und Wein so nah beieinanderliegen wie ein dreifaches Kalksburg, ist eine gute Frage, die sich am besten bei sechzehn Achterl Wein klären lässt. Denn bekanntlich liegt im Wein die Wahrheit, weshalb bessere österreichische Weinbücher im Kapitel über Wien schnurstracks die Verbindung zwischen Wein und Wienerlied herstellen. Aus dem Geist des Weins sei es entstanden, das Wienerlied, und ohne den Wiener Hauswein, den Grünen Veltliner, geht natürlich gar nichts. Dafür bürgen Wienerliedmeister wie Karl Hodina oder Roland Neuwirth. Letzterer erzählte Elisabeth Hewson, Autorin des Buches Heurigeng’schicht’n, das den singenden Untertitel „Besungenes und Berauschendes – Beweintes und Belauschtes“ trägt: „Zur Wiener Musik gehört der Veltliner wie der Bourbon zum Blues. Aber ich hab nicht gesagt: zum Wein gehört die Musik, sondern umgekehrt. Und wenn das weg ist, fehlt eine wesentliche Komponente.“

Kollegium Kalksburg

In einem anderen Gespräch mit dem Journalisten Manfred Horak präzisiert er seine Ansicht: „I glaub, dass wir olle mit dem Grünen Veltliner aufgwoxn san, des kaunst uns ned wegnehmen. Du kannst di einkiffn a, aber do kumd a aundare Musik ausse. Des Tempo, des Timing is dann gaunz aundas, du spüst afoch … oasch. Aber manchmal muass ma afoch trinken, um die Menschen auszuhalten.“ Ein gewisser Herr Ditsch, der mit am Tisch saß, fragte nach: „Manst des Publikum oder die Kollegen?“

„Wir leben
eine Haltung.
Man sieht
uns, und man
weiß, wo wir
stehen.“

Genau dieser Herr Ditsch sitzt nun, Jahre später, mir gegenüber, und trinkt friedlich ein Achterl. Herr Ditsch gehört zu jenem Kreis der Erlauchten, die von Neuwirth in Hewsons Buch zum Kreis würdiger Wienerliedvertreter gezählt werden. Denn Herr Ditsch ist der Propagandist des Kollegium Kalksburg. Kalksburg, das muss Nicht-Wienern erklärt werden, ist ein etwas außerhalb liegender Ortsteil der Donau-Metropole. Eine dort institutionalisierte, streng katholische Eliteschule heißt Kollegium Kalksburg, und wer in Wien zu viel Alkohol trinkt, wird ins Anton-Proksch-Institut eingeliefert, nach „Kalksburg“ eben, in die Trinkerheilanstalt.

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Update vom
09.02.2023
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Dieser Text ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe!

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