LABELPORTRÄT 52
Sachen, die eigentlich gar nicht gehen
Blankomusik
TEXT UND FOTOS: MATTI GOLDSCHMIDT
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Hage Hein empfängt in seinem Büro, überall liegen CDs, DVDs und Poster der
aktuellen Künstler herum; zwei im Büro abgestellte Fahrräder deuten darauf hin,
dass Hein wie auch seine Geschäftspartnerin Gerhild Malorny eher
umweltfreundliche Fortbewegungsmittel schätzen. Seit etwa zwei Jahren findet
sich der Sitz von Blankomusik und der beiden Ableger Lawine und Capriola im
Münchener Schlachthofviertel, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Bühne und
Wirtshaus im Schlachthof, wo unter anderem das kabarettistische Schwergewicht
Ottfried Fischer regelmäßig zur kritischen Bestandsaufnahme der aktuellen Lage
in Politik, Kultur und Gesellschaft einlädt.
Alben sind heute
notwendig, um
überhaupt ins
Tourneegeschäft
einsteigen zu
können.
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Hage Hein ist in seinem Redefluss kaum zu bremsen. Wenngleich die Gründung eines
unabhängigen Labels erst mit dem Jahr 1995 zu verzeichnen ist (Lawine), legt er
Wert darauf, weiter auszuholen und nennt das Jahr 1977 als eigentlichen
Ausgangspunkt. Damals arbeitete er gemäß seiner ursprünglichen Ausbildung als
Verlagsbuchhändler im sozialistischen Trikont-Kollektiv und irgendwie kam er
mit einer, wie er es nannte, Anarcho-Rockband aus Köln in Kontakt –
namentlich der Schroeder Roadshow, die ihr erstes, selbst produziertes Album,
seinerzeit über Trikont vertreiben lassen wollten. Wenngleich Bücher sein
ursprüngliches Metier waren, zog Hein die Arbeit im Feld vor, den Kontakt zu
den Menschen, das Ambiente eines Livekonzerts. Er klapperte die oberbayerischen
Dörfer nach geeigneten Veranstaltungsorten ab, fand etwa den Szeneschuppen Die
Stiege in Trostberg, bis diese Art von Szene um 1986 herum auf fast einen
Schlag ein Ende fand.
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FOLKER auf Papier
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