5 Minuten mit...
Asaf Avidan & The Mojos
Singen, bis es schmerzt
Nur wenige Musiker können sich rühmen, zur Veröffentlichung ihres Debüts als der
neue Messias (Rolling Stone) oder Legende (Haaretz) gehandelt
zu werden. Asaf Avidan, der Sänger aus Tel Aviv mit der markanten
Stimme, kann das. Nach einer Blitzkarriere in seiner Heimat Israel erobert er
inzwischen die internationalen Bühnen.
TEXT: CLAUDIA FRENZEL
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Es ist gut, in Europa
wieder der Underdog zu sein und das Publikum erst für sich gewinnen zu müssen.
Wenn man Asaf Avidan trifft, glaubt man kaum, dass es jener Sänger ist, der in
Israel binnen kurzer Zeit die Musikszene auf den Kopf stellte. Im Privatleben
wirkt er eher ruhig, fast unscheinbar. Auf der Bühne wird der zierliche Sänger
zu einem Energiebündel, zum Musiker aus Leib und Seele, mit einer Stimme, die in
Mark und Bein geht und oft ungläubige Blicke der Konzertbesucher zur Folge hat.
Vergleiche zu Janis Joplin oder Robert Plant werden seither für den 31-Jährigen
bemüht. Der hingegen hatte nie eine Musikkarriere vor Augen, sondern kämpfte mit
dem Schreiben eigener Songs gegen Depressionen nach einem Beziehungsende. Nach
einem Wechselbad aus Schmerz, Wut und Hoffnung habe ich zum ersten Mal eine
Gitarre in die Hand genommen und angefangen, Songs zu schreiben, sagt er
rückblickend, auf das, was vor sieben Jahren begann und in die erste EP
Now That Youre Leaving
mündete. Für mich war das ein Therapieersatz, sagt Avidan, der eigentlich auf
dem Weg war, ein neues Talent des israelischen Animationsfilms zu werden. Ich
wollte meine Stimme zerreißen, genauso wie es mein Inneres zerrissen hatte. Er
experimentierte mit seiner Stimme, wanderte mit ihr immer höher, bis mich das
Singen fast physisch schmerzte. Das Ergebnis dieses Experiments ist heute sein
Markenzeichen.
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