N E U AUF DEUTSCHEN* BÜHNEN
*gilt auch für Österreich und die Schweiz
Um dem musikalischen Nachwuchs in den Bereichen Folk, Lied und Weltmusik die
Möglichkeit zu geben, sich unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen, hat die
Redaktion des Folker einen Fragebogen
entwickelt. Wer sich in der letzten Zeit neu formiert oder
auch solo auf die Bühne gewagt hat, kann diesen auf www.folker.de ausfüllen und
als Bewerbung an die Redaktion senden. Zukünftig werden wir in jeder Ausgabe an
dieser Stelle einen ausgewählten Bogen veröffentlichen. In diesem Heft
präsentieren sich...
Seit wann gibt es euch?
Seit Anfang 2010.
Wie charakterisiert ihr eure Musik?
Bei uns herrscht das Chaos. Wir wollen unsere Musik keinem Genre unterordnen.
Wir setzen das musikalisch um, was mit, um und in uns passiert. Dabei brauchen
wir nicht darüber nachzudenken, ob wir nun Jazz-, Blues- oder Folksongs
komponieren. Es entwickelt sich, kitzelt in den Fingern, muss raus, und dann
entsteht oft etwas ganz Überraschendes und Tolles. Wir haben unsere Richtung
Bohemian Folk genannt.
Wer zählt zu euren musikalischen Vorbildern?
Es gibt viele Künstler, die uns gefallen, aber wir eifern niemandem nach, daher
können wir keine Vorbilder benennen.
www.myspace.com/jeronemoduo
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BESETZUNG:
Jen Weidle (Gesang, Gitarre, Violine, Banjo, Cajon), Roman Doubravsky (Gitarre, Gesang, Mandoline, Bass, Perkussion)
AKTUELLE CD:
Jeronemo (EP; Eigenverlag, 2010)
KONTAKT:
Jeronemo jeronemo-duo@gmx.de
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Welche musikalische Ausbildung habt ihr?
Jen: Ich habe mit sechs Jahren Violine gelernt – nein, ich bin nicht gezwungen
worden, obwohl ich schon damals lieber Gitarre spielen wollte, aber meine Mama
meinte beim Vorstellungsgespräch im Konservatorium: Die ist doch viel zu klein
für so eine große Gitarre! Dann kam viele Jahre nichts, mit zwölf Jahren die
Gitarre, und dann war wieder jahrelang Pause. 2009 wollte ich es noch einmal
wissen. Seitdem schreibe ich Songs, und es geht auch ohne fundierte Ausbildung
ganz gut. Man muss einfach fühlen und sich dann trauen. Roman hat ein Studium
der klassischen Gitarre in Prag absolviert und spielte dann etwa zwanzig Jahre
lang hauptsächlich in Coverbands. Er hat aber immer wieder gespürt, dass da noch
mehr sein muss – auch weil er Ideen für eigene Stücke hatte. In einem dieser
Momente war ich zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort. Gerade unsere
tschechischen Stücke beweisen, dass sich der Sprung ins kalte Wasser gelohnt
hat.
Wer schreibt die Musik, wer die Texte – wie entstehen eure Songs?
Roman: Jeder von uns bringt seine Ideen gleichwertig ein. Wir haben da keine
feste Aufteilung. Jen hat den kleinen Vorteil, dass sie recht gut Englisch und
weitere Sprachen spricht. Was Osteuropa anbelangt, bin ich mit meinen
tschechischen, russischen und ungarischen Sprachkenntnissen besser dran. Wir
decken sprachlich ein weites Feld ab, was man unseren Songs auch anmerkt. Aber
auch hier ist es genauso wie mit dem Genre: Wir wollen uns nicht festlegen. Oft
fangen wir an, etwas zu spielen, wir müssen erst mal eine Weile in einen Song
hineinhören. Dabei entstehen Bilder, und dann fängt irgendwann einer von uns an
zu singen. Die Sprache ist oft Zufall, sie kann sich aber auch aus dem Kontext
ergeben.
Was macht in euren Augen ein gelungenes Stück aus?
Der Musiker muss Spaß an dem Song haben und hundertprozentig hinter dem stehen,
was er singt und spielt. Ideal ist es, wenn der Zuhörer, obwohl er die Sprache
nicht versteht, trotzdem das Gefühl erfassen kann, welches ein Lied vermitteln
will.
Wann und wo war euer erster öffentlicher Auftritt?
Jen: Der ist zwar erst dieses Jahr gewesen, aber wir hatten schon so viele. Ich
denke, das erste Mal standen wir zusammen auf einer offenen Bühne in der Nähe
von Aschaffenburg – ich war jedenfalls nicht mehr ganz nüchtern, sonst hätte ich
mich das auch nie getraut.
Wie viel Zeit verbringt ihr mit Proben und Auftritten?
Wir sehen uns pro Woche im Schnitt etwa zwanzig Stunden. Die teilen sich auf in
Proben, Auftritte und Planung. Wir machen alles selbst: Werbung und Marketing,
Konzertorganisation, CD-Produktion, Internetpflege, Technikbesprechung und so
weiter. Außerdem sind wir ständig online oder per Handy in Kontakt. Sonst wären
wir in nur sechs Monaten auch nicht bei über vierzig Auftritten und fast zwanzig
eigenen Songs.
Wo würdet ihr gerne einmal spielen?
Schwer zu sagen, einen Auftrittsort kann man immer erst hinterher beurteilen.
2011 würden wir gerne auf einigen Festivals spielen. Sommer, Sonne, Musik und
tolle Leute – was gibt es Besseres?
Wo kann man euch hören?
Wir treten etwa einmal pro Woche hauptsächlich im weiteren Kreis um
Frankfurt/Main auf, und dieser Radius vergrößert sich ziemlich schnell. Im
August haben wir in Tschechien und Österreich gespielt, im Oktober 2010 hatten
wir unseren ersten Auftritt in England. Na ja, das ist dann wohl keine
geometrische Form mehr. Im kommenden Winter wollen wir erst einmal unsere neue
CD aufnehmen, und dann freuen wir uns auf einen tollen Sommer.
Könnt ihr empfehlenswerte Auftrittsorte für Newcomer nennen?
Offene Bühnen sind immer gut.
Eine Liste der auf der Folker-Webseite erschienenen Artikel "Neu auf deutschen Bühnen" findet ihr im
Archiv
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FOLKER auf Papier
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