Lokale Musik statt Nationalismus
und ewig tackert das Holzbrett
La Grande Rencontre, Gilles Garand, Québec und retour
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„Uns ging es damals
um die Seele, den
Geist der Musik.
Heute wird gemischt,
es ist wie ein
Schmelztiegel.“
(André Marchand)
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Die Musik der ostkanadischen Provinz Québec besitzt zwei Merkmale, die absolut
typisch sind. Da ist zum einen das Call-and-Response-Schema der meisten Lieder,
und da sind zum anderen die pieds, die Füße, mit denen vornehmlich der Fiddler
auf einem Holzbrett, heutzutage oft sogar elektronisch verstärkt, den Rhythmus
schlägt. Es wäre jedoch ein riesengroßer Fehler, die traditionellen Klänge von
la belle province auf diese beiden Zutaten zu beschränken. Die traditionelle
Musik Québecs ist vielschichtig und beheimatet faszinierende Charaktere, wie ein
Besuch auf dem achtzehnten Festival La Grande Rencontre deutlich macht.
TEXT: MIKE KAMP
„Wenn wir finanziell
auf eine schwarze
Null kommen,
dann ist das für uns
ein Erfolg.“
(Gilles Garand)
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Parc Lafontaine ist eine idyllische und ausgesprochen beliebte Anlage im Herzen
der 1,6-Millionen-Seelen-Stadt Montréal und seit einigen Jahren die Heimat von
La Grande Rencontre, dem großen Treffen der Freunde traditioneller Musik und
traditionellen Tanzes. Hier gibt es an vier Tagen im August Konzerte, Workshops,
einen ausgelassenen Festival-Nacht-Klub, Sessions und Tanzveranstaltungen ohne
Ende. Tänze sind wichtig, denn als Ausrichter fungiert die Société pour la
promotion de la danse traditionelle québécoise. Der musikalische Schwerpunkt
liegt selbstverständlich auf heimischen Künstlern, aber man bewegt sich auch in
Rest-Kanada (mit Mary Jane Lamond aus Nova Scotia und Chuck & Albert von
Prince Edward Island) und lädt seit einiger Zeit den europäischen Wurzeln der
Provinz entsprechend auch qualitativ hochwertige Künstler aus Europa ein (zum
Beispiel Majorstuen aus Norwegen, das Duo Montanaro-Cavez aus Belgien oder
Svøbsk aus Dänemark).
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FOLKER auf Papier
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