Rezensionen LATEINAMERIKA/ SÜDAMERIKA/ KARIBIK
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AGNÈS JAOUI Y EL QUINTET OFICIAL
Dans Mon Pays
(Tôt ou Tard/Galileo MC 1067151, www.galileo-mc.de
)
Promo-CD, 12 Tracks, 44:52
Die Pariser Schauspielerin begab sich erneut mit französischen und
südamerikanischen Musikerfreunden ins Studio. Schon ihr Debüt
Canta offenbarte 2006 die Vorliebe der studierten Sängerin für
spanisch- und portugiesischsprachiges Liedgut: Boleros, Tangos, dem Flamenco
zugeneigte Stücke, Fado, Bossa Nova. Dieser stilistischen Weitschweifigkeit
frönend, reicht ihr Land – Dans Mon Pays: „In meinem Land“
– musikalisch auch diesmal wieder weit über Frankreich hinaus. Mit Anmut
und Würde, mit feierlich-süßer Wehmut werden hier Boleros undGuajiras,
argentinische Folklore oder ein Lied von Chico Buarque interpretiert. Eine
intime, ganz und gar unpathetische Angelegenheit, für die die Mittvierzigerin
zum Teil schon vom Vorgänger vertraute Instrumentalisten wie den Cellisten
Vincent Ségal gewinnen konnte, der auch musikalischer Leiter des Projekts war.
Auch teilt sich die Actrice das Mikro stets gerne mit Kollegen, so mit dem
Angolaner Bonga, dessen rauchig-gefühlsintensive Stimme sich in der Ballade
„Dikanga“ elegant zwischen Jaouis Gesang schiebt. Des Weiteren ist der
kubanische Crooner Roberto Gonzáles Hurtado, der ansonsten Gitarre und Tres
spielt, in diversen anrührenden Duetten zu hören.
Katrin Wilke
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LUÍSA MAITA
Lero-Lero
(Cumbancha CMB-CD-17/EXIL Musik/Indigo, www.indigo.de
)
11 Tracks, 41:21, mit engl. Infos
Allein São Paulo, wichtige Schaltzentrale der heutigen, modernen Música Popular
Brasileira (MPB), bringt ständig neue wunderbare Sänger, vor allem Sängerinnen
hervor. Neuestes Beispiel ist diese junge Paulista, die in einer musikalisch
umtriebigen Familie mit europäischen, jüdischen und syrischen Wurzeln im
multikulturellen Viertel Bexigo aufwuchs. Auf Lero-Lero spannt Luísa
Maita einen atmosphärisch wie stilistisch weiten Bogen, von urbanem Samba wie in
„Desencabulada“ oder dem Titeltrack und Opener dieses Debütalbums über
poprockiges Singer/Songwriting in „Alento“ bis hin zu Anklängen von Tanzstilen
aus dem Nordosten, Baião und Côco in „Fulaninha“, wo der von dort stammende Siba
die markante Rabeca-Geige beisteuert. Doch auch vor langsameren Gangarten scheut
Maita nicht zurück. Am allerschönsten und spirituellsten im Rausschmeißer „Amor
E Paz“, einer Hommage an den Bossa-Nova-Pionier João Gilberto, wo der
sinnlich-sanfte Gesang mit dem einfühlsamen Gitarrenspiel von Swami Jr. –
bekannt durch die Zusammenarbeit mit Chico César – eine minimalistische,
essenzielle Allianz bildet. In jedem der instrumental fein ausgeklügelten Songs
erzählt die Künstlerin mit viel Lebensphilosophie gespickte Geschichten.
Katrin Wilke
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FOLKER auf Papier
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