Rezensionen INTERNATIONAL
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THE BULGARIAN VOICES ANGELITE WITH HUUN-HUUR-TU AND MOSCOW ART TRIO
Legend
(Jaro Medien JARO 4300/01-02, www.jaro.de
)
Do-CD, 12 Tracks, 91:23, mit engl. Infos
Eine wahrhaft legendäre Versammlung fand im Mai 2004 in Belgrad statt: Zwecks
gemeinsamen Konzertierens traf der bulgarische Frauenchor Angelite auf Tuwas Fab
Four des Kehlkopfgesangs und auf das Moscow Art Trio, dessen Misha Alperin auch
die musikalische Leitung übernommen hatte. Und was dieser geniale Kopf für den
Anlass komponiert und arrangierte, ist in dieser Perfektion geradezu
einzigartig. Hier passt einfach alles: vokaler Schönklang und brachiale
Stimmakrobatik, traditionelles und zeitgenössisches Material, temperierte und
nicht temperierte Instrumente, und das alles hören wir nicht neben- oder
hintereinander, sondern zusammen! In ein und demselben Stück! Diese Musik ist
ein warnendes Beispiel an all die öden Projekte, mit denen wohlmeinende
Musikanten die Welt zu beglücken trachten. So wie hier muss das klingen! So, und
nicht anders!
Walter Bast
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DIVERSE
Kokoo Riddim. Rootdown Selected Vol. 2
(Rootdown Records/Finetunes, www.finetunes.net
)
Promo-CD, 17 Tracks, 55:01
DIVERSE
Rootdown Allstars Volume 2
(Rootdown Records/Soulfood, www.soulfood-music.de
)
Promo-CD, 15 Tracks, 51:39
Zum zehnjährigen Geburtstag gönnt sich Rootdown Records gleich zwei Labelsampler
auf einmal. Kokoo Riddim, der Mix für die richtige Partystimmung, ist an
den bisher größten Pop-Coup des Labels angelehnt: Kokoo Girl von Jaqee, der
ebenso hin- wie mitreißenden wie noch immer sträflich unter Ausschluss der
Öffentlichkeit einheizenden 33-Jährigen aus Uganda, dann Schweden und jetzt
angeblich Berlin. 16 Stücke von ebenso vielen Künstlern hat Tesla auf das
Vorbild getrimmt, noch unwiderstehlicher klang selbst der Ska selten – und
mag er auch noch so boomen als einer der Partystile der jungen Weltmusikfreunde.
Die Kollegen, von Antony B bis Winston McAnuff, Lloyd Brown bis Rojah Phad Full
halten mit dem Original ebenbürtig mit – und machen im Falle von Maxim,
Nosliw und Slonesta auf Rootdown Allstars 2 gleich weiter. Diesmal aber
nur mit Kostproben ihrer normalen Repertoires quer durchs Dancehall-Spektrum
– von Nattyflos Soulgefühl, mit dessen Babylon 2000 alles begann, bis
Rojah Phad Full von den Labelneulingen Rojah & Slonesta mit Hin und weg.
Und die Verpflichtungen und Veröffentlichungen für die nächsten zehn Jahre sind
garantiert auch schon längst wieder in Arbeit.
Christian Beck
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INTERPRET
TITEL
VERLAG
INHALT
ARLO GUTHRIE & WENZEL
Every 100 Years – Arlo Guthrie & Wenzel live auf der Wartburg
(Matrosenblau matrosenblau//12/Indigo, www.indigo.de)
14 Tracks, 49:16, mit dt. und engl. Texten und Infos
Präsentiert von Folker, gingen Arlo Guthrie, unserem Magazin quasi verwandschaftlich verbunden, und Hans-Eckardt Wenzel 2006 auf gemeinsame Deutschlandtour. Beschlossen wurde die Konzertreise mit dem Eröffnungskonzert des ersten Sängerkrieg-Festivals auf der Wartburg, hier nun dessen Mitschnitt. Anker der Kollaboration der ungleichen Sänger/Songwriter von hüben und drüben des Atlantiks waren Songs und Texte von Guthries Vater Woody, die Wenzel zuvor übersetzt und teils neu vertont hatte. Es gibt Woody-Originale in kombinierten deutsch-englischen Versionen (Every 100 Years/Erst nach 100 Jahrn mit Arlos Schwester Nora Guthrie als Gastsängerin) oder in je einer englischen und einer deutschen Version (wie auch ein Arlo-Original, Darkest Hour). Einige je eigene Stücke und Traditionals sowie Leadbellys Goodnight Irene von allen zusammen runden das Programm ab, in dem sich der Mann mit dem Heimvorteil deutlich als stilistisch dominant erweist. An seinem intensiven Dichter/Denker-Kunstliedidiom beginnen sich auch Swing und Offbeat des Kollegen mitunter zu gut Dünkel und Stolz aufzuplustern. Wozu der virtuose Woodstock-Veteran aber ohnehin neigt.
Christian Beck
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FOLKER auf Papier
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