Rezensionen Bücher
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MICK FITZGERALD
Session - Irish Stories
Hrsg., Übers. u. Nachw. von Gabriele Haefs
Wien: Songdog Verlag, 2010
81 S.
ISBN 978-3-9502890-3-9
Das Manko des Buches gleich vorweg: Es ist nur 81 Seiten kurz! Wie jedoch Mick
Fitzgerald diese 81 Seiten mit zwölf Kurzgeschichten zu füllen weiß, das muss
man einfach gelesen haben. Der Sänger, Liedermacher, Schauspieler und Journalist
Fitzgerald, in den Achtzigerjahren durch die Irish-Folk-Gruppe Wild Geese
bekannt geworden, bringt in kurzen knappen Schilderungen in einem Satz mehr
unter, als andere Autoren auf einer ganzen Seite. Seine Kurzgeschichten sind die
logische Weiterentwicklung seiner Songs, die in der irischen Tradition wurzeln,
jede wie ein kleiner Roman oder wie ein Film. Fitzgerald hat für die Form der
Short Story offenbar ein besonderes Talent entwickelt. Es sind Lieder ohne
Reime: poetisch, melancholisch, überraschend und lakonisch. Immer auf den Punkt
und bei aller Liebe zu seiner Heimat doch immer mit kritischer Distanz zum
keltischen Tiger. Immer mit einem Auge auf dem ganz alltäglichen Irrsinn.
Wunderbar. Seine Geschichten haben oft mit Musik bzw. Musikern zu tun, erzählen
zum Beispiel von dem Jazzpianisten Christy Roe, der in der Hoffnung auf bessere
Zeiten nach Deutschland aufbricht, vom Whistlespieler John McGrath, der in
Dublin von Session zu Session zieht und Irlandtouristen bespaßt, und vom Weg
eines Zwanzig-Euro-Scheins, der einem Musiker vom Wind davongetragen wird. Man
lechzt, sobald die letzte Seite umgeblättert ist, nach mehr, mehr, mehr!
Empfehlung: von Neuem beginnen. Langsamer lesen. Die Details, die Bilder, die
unausgesprochenen Gedanken zwischen den Zeilen aufnehmen und wirken lassen.
Vielleicht dazu eine alte Wild-Geese-LP auflegen oder, noch besser, eine
aktuelle Solo-CD und der Stimme des Autoren lauschen.
Ulrich Joosten
Bezug: www.songdog.at
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WERNER REIF
Lautenstücke aus der Renaissance bearbeitet für Gitarre: Frankreich
Manching: Edition Dux, 2010
42 S., nur Noten. [Edition Dux; 901]
ISBN 978-3-86849-152-4
Wie Herausgeber und Bearbeiter Werner Reif im Vorwort ganz richtig bemerkt,
erfreut sich alte Musik spätestens seit den Dowland-Eskapaden eines Gordon
Sumner alias Sting oder Ritchie Blackmores Band Blackmores Night großer
Beliebtheit. Der Musikpädagoge und Gitarrist Reif veröffentlicht nun in Folge
Lautenkompositionen der Renaissance unter dem Aspekt ihrer geografischen
Herkunft. In der Frankreich-Ausgabe sind da natürlich vorwiegend Stücke von
Pierre Attaignant zu finden. Besant, LeRoy oder Ballard sind weitere wichtige
Namen der Zeit, sprich des 16. Jahrhunderts. Um die Stücke auf der Gitarre
leichter spielbar zu machen, wird durchgehend die Fis-Stimmung zugrunde gelegt.
Klemmt man dann noch einen Kapodaster auf den zweiten oder dritten Bund, kommt
man dem Lauten-Originalklang schon recht nahe. Vorbildhaft wurde drucktechnisch
berücksichtigt, Seitenumblättern überflüssig zu machen. Der Schwierigkeitsgrad
der Branles, Volten und Galliarden ist nicht so hoch, dass nicht auch ein
fortgeschrittener Anfänger der klassischen Gitarre (Mittelstufe) schon seine
Freude an der schönen Musik haben kann. Einzig, notenfest muss man sein, denn
auch wenn die Herrschaften damals Tabulaturen benutzten, wurde bei dieser
Ausgabe doch ganz darauf verzichtet.
Rolf Beydemüller
Bezug: www.dux-verlag.de
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PETE LAVENDER
Traditional Songs (The Gig Book)
Over 100 Classic Songs; Perfect for Guitarists, Keyboard Players and All Other Musicians
Comp. by Pete Lavender
London: Wise Publishing, 2010
192 S., Noten plus Texte plus Akk. [The Gig Book; AM997348]
ISBN 978-1-84937-080-5
Wie der Titel schon verrät, hat Pete Lavender in diesem strapazierfähig in einen
Plastikumschlag gebundenen Büchlein Noten, Texte und Gitarrenakkordgriffbilder
von 109 Songs zusammengetragen. Der Titel Traditional Songs ist jedoch
irreführend: Fast vierzig Lieder stammen aus der Feder von zum Beispiel Malvina
Reynolds, Pete Seeger, Ralph McTell und anderen. Das Buch enthält eine
brauchbare Lagerfeuerkompilation englischsprachiger Songs von den Britischen
Inseln bis nach Amerika, stellvertretend seien nur einige Titel genannt:
Amazing Grace, The Black Velvet Band, Down By The Riverside, If I Had A
Hammer, Loch Lomond, Scarborough Fair, Streets of London. Wer sich die
Leadsheets noch nicht aus dem Internet heruntergeladen hat, bekommt hier eine
handliche, robuste Kompilation von hohem Gebrauchswert.
Ulrich Joosten
Bezug: www.musicsales.com
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WILLI EDERLE
Das Grundschultanzbuch
Tänze anleiten und vermitteln leicht gemacht
Boppard: Fidula-Verlag, 2010
103 S., mit Noten u. Abb., plus CD. [Fidula; 906/Fidula-CD; 7706]
ISBN-10: 3-87226-906-2
Es sieht aus, wie es heißt – wie ein Schulbuch. Der Nachfolger des vor zwanzig
Jahren erschienen Titels Tanzerziehung in der Grundschule ist aufgemacht
wie ein typisches Schulbuch: Querformat, nicht ganz A4 hoch, jeder Tanz ein
Kapitel, die Überschriften in Elypsenformen, gut strukturiert und bebildert.
Schön gemacht. Das Buch richtet sich an der gleichen Altersgruppe aus wie sein
Vorgänger, Kinder ab vier bis sechs Jahren, und ist für erfahrene und weniger
erfahrene Tanzgruppenleiter gedacht. Es soll neben bekannten auch neue
tanzpädagogische Vermittlungswege aufzeigen, damit die Kinder überlieferte,
ruhige und moderne Tänze gestaffelt nach Schwierigkeitsgrad einüben können. Alle
fünfzehn Lieder sind auf der beiliegenden CD mit passender Musik eingespielt,
die genau wie die Tänze aus diversen Stilrichtungen kommt – von schwäbischer
Blasmusik bis zu den Red Hot Chili Peppers (Snow von den Peppers, Lollipop
von Mika, Girlfriend von Avril Lavigne, The Blessing Nigun von Giora
Feidman).
Doris Joosten
Bezug: www.fidula.eu
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JUNE SKINNER SAWYERS
Bruce Springsteen: Stärker als die anderen – Tougher than the Rest
Übers. Susanne Pastorini, dt. Erstausg
O. O.: Bosworth, 2010
341 S., mit s/w-Fotos u. Abb. [Bosworth Edition; BOE 7464]
ISBN 978-3-86543-346-6
Seit Anfang der Siebziger ist Bruce Springsteen laut Jon Landau Die Zukunft des
Rock n Roll. Einer der beliebtesten Rockstars aller Zeiten ist er allemal.
Was den Sänger zu einer Ikone machte, sind neben seiner Musik die literarischen
Texte dieses großen amerikanischen Geschichtenerzählers, der sich durchaus in
der Tradition eines Woody Guthrie sieht und seine musikalischen Einflüsse mit
dem Satz auf den Punkt brachte: Elvis Presley verdanken wir die Befreiung des
Körpers, Bob Dylan die Befreiung des Bewusstseins. Das vorliegende Buch spürt
den historischen, kulturellen und politischen Inhalten und Hintergründen von
hundert Songs aus der Feder des Boss nach, von seinem ersten Album
Ashbury Park bis hin zu Workin On A Dream – ein äußerst
interessanter und spannender Einblick in das Schaffen dieses
Ausnahmemusikers. Fotos, Kommentare, eine komplette Songliste sowie eine
Diskografie und Bibliografie runden dieses lesenswerte Buch ab.
Ulrich Joosten
Bezug: www.bosworth.de
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REINA I. VILDEBRAND
Mongolenkind
Roman
Duisburg: Culex-Verlag, 2009
353 S.
ISBN 978-3-942003-01-8
Mongolenkind erzählt von einer Außenseiterin, die abseits der
gesellschaftlichen Normen ihren Weg sucht. Irina W. wächst in der DDR der
Fünfziger- und Sechzigerjahre in einem autoritären Elternhaus auf. Bei
Veranstaltungen der kommunistischen Partei findet die talentierte Sängerin
Anerkennung, doch muss sie bald erkennen, dass Abweichler in Ungnade fallen.
Nach der Wende endet die vielversprechende Musikkarriere und Irina sucht
desillusioniert ihr Glück im Westen. Doch ein alkoholabhängiger Partner und
mobbende Kollegen zerstören ihren Traum von einem Neuanfang und sie stürzt in
eine tiefe Depression. Erst im Glauben findet sie schließlich Halt. Vildebrands
Roman ist stark autografisch geprägt und erzählt bildreich von einem Schicksal
zwischen Ost und West. Mittlerweile hat die Songschreiberin und Lyrikerin in
Duisburg eine neue Heimat gefunden und leitet eine Musikschule. Bei Lesungen
präsentiert sie ihren Roman mit Gitarrensound und Songs zwischen den
Buchpassagen.
Suzanne Cords
Bezug: www.culex-verlag.de
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FOLKER auf Papier
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