Rezensionen DVDs
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JENSEN & BUGGE
Projekt Dialekt
(GO’ Danish Folk Music GO0610, www.gofolk.dk
)
4 Kapitel, 75:30, mit dän. und engl. Infos
Die jungen Musiker Mette Kathrine Jensen, Akkordeon, und Kristian Bugge, Geige,
haben sich aufgemacht, die unterschiedlichen „Dialekte“ der traditionellen Tänze
in Dänemark herauszuarbeiten und die Stücke an Ort und Stelle zum Tanz zu
spielen. Es gab jeweils einen Tanzabend in West-Jütland und Thy und auf den
Inseln Læsø und Fanø. Überwiegend schwangen gestandene Tänzer, auf Læsø aber
auch viele Jüngere das Tanzbein – die Tanztraditionen in Dänemark werden
also offenbar auch in kleineren Ortschaften weiter gepflegt. Die mitspielenden
älteren Musiker wie Sonnich Lydum und Karl Saarup machen das Ganze noch
authentischer. Sind schon die Tänze selbst vielfältig – von der Polka über
den Turdans, einen Gruppentanz, bis zum Trippevals, bei dem der Zweivierteltakt
gegen den auf drei betonten Tanztakt steht -, so sind es die Melodien noch mehr.
In Projekt Dialekt werden sie nur maximal eine Minute angespielt, sodass
auch beim Zuschauer keine Langeweile aufkommt. Dieses Beispiel für lebendige
Traditionen, ergänzt durch Kommentare, kann durchaus eine Anregung und Anleitung
für jüngere Tänzer sein. Jensen und Bugge spielen unter anderem in den Gruppen
Zenobia, Baltic Crossing und Habadekuk.
Bernd Künzer
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LABRASSBANDA
Live im Circus Krone München
(Trikont US-0414-8/Indigo, www.indigo.de
)
20 Tracks, ca. 90:00
„Was tun wir hier?“, fragt sich der Bursche aus dem Chiemgau und schaut von der
Bühne hinunter in den ausverkauften Circus Krone. Sänger und Trompeter Sepp
Dettl hat die historischen Plakate noch vor Augen, auf denen die Konzerte der
Beatles und Rolling Stones an gleicher Stätte angekündigt wurden. Das aber ist
lange her. Jetzt ist die Zeit der fünf bayerischen Jungs und ihrer
Blasinstrumente, ihres Basses und ihres Schlagzeugs. Barfuss wirbeln sie in
Lederhosen herum und haben das Publikum vom ersten Stück an voll im Griff.
Anderthalb Stunden lassen sie nicht mehr los, pusten mit ihrer Mischung aus
Alpenländischem, Ska, Balkan, Reggae und Punk jede Zurückhaltung weg und sind am
Schluss nicht die einzigen Schweißgebadeten. Marcus H. Rosenmüller dokumentiert
das Liveereignis vom 23. Oktober 2009 und bietet dazu alles auf, was die
aktuellen Sehgewohnheiten verlangen. Acht Kameras fangen das Geschehen ein und
belegen, dass Labrassbanda auch auf großer Bühne wirken. Der Sound wurde eigens
für den Mitschnitt von dem Quintett abgemischt. Bleibt auch die Erkenntnis, dass
für ausgewiesene Livebands die DVD das im Vergleich bessere Medium als die CD
sein dürfte.
Volker Dick
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FOLKER auf Papier
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