Rezensionen AFRIKA
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CARLOU D
Muzikr
(World Village 450013/Harmonia Mundi, www.harmoniamundi.com
)
11 Tracks, 46:01, mit engl. u. franz. Infos
Der 1979 in einem Vorort Dakars geborene, großgewachsene Sufisänger und
Gitarrist hat das Zeug, eines Tages den bis dato unerreichten Cheikh Lô zu
beerben. Äußere Markenzeichen: Dreadlocks und eine weiße Robe. Und wie Lô gehört
auch Carlou D, bürgerlich Ibrahima Loucard, der islamisch-mouridischen
Bruderschaft Baay Fall an. Nicht von ungefähr erweist er deren Gründern, den
Cheikhs Ibra Fall und Amadou Bamba, gleich in mehreren Liedern die Ehre.
Durchweg transportieren die vorwiegend in Wolof gesungenen Texte religiöse und
sozialkritische Botschaften, blicken auch zurück in die Geschichte wie etwa
„Gorée“ – eine bittere Ballade über die durch den Sklavenhandel zu
trauriger Berühmtheit gelangte gleichnamige Insel vor der senegalesischen Küste;
Carlous Mentor Youssou N’Dour unterstützt ihn hier als zweiter Sänger.
Musikalisch setzt Carlou gegenüber Cheik Lô durchaus eigene Akzente, bedient
sich dabei aber gleichfalls unterschiedlichster Stile: Mbalax, Soul, Jazz
– und Rap. Schließlich gehörte Carlou zeitweise der erfolgreichen
Hip-Hop-Band Positive Black Soul an. Sein erstes internationales Soloalbum
überzeugt mit eingängigen Melodien, kompetent, zeitgemäß und inspiriert
eingespielt.
Roland Schmitt
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SMOD
SMOD
(Because Records BEC5772583/A!ive, www.alive-ag.de
)
13 Tracks, 46:13, mit franz. Infos
Ein Hitproduzent wie Manu Chao – ein Traum!? Schon 2000 haben sich Sam,
Mouzy, Ousko und Donsky in Bamako zusammengetan zu „SMOD“ – ein Akronym
aus den Anfangsbuchstaben der Namen, das auch nach Mouzys Ausstieg beibehalten
wurde. Sie veröffentlichten bereits 2002 und 2004 erste Alben, spielten vor
viertausend Leuten im Palais de la Culture in Bamako und im offiziellen Programm
des Africa Cup of Nations. Unser Teil der Welt hat nun aber erstmals von ihnen
gehört, weil Sam der Sohn von Amadou & Mariam ist, und SMOD so 2005 mit
deren Produzent Manu Chao zusammenkamen. Er hat nun auch SMOD
produziert, eine Sammlung von Songs in Französisch und Bambara über Land und
Leute, das sich erklärtermaßen in der Griot-Tradition Malis sieht und schon mit
dem Albumeinstieg „Les Dirigeants Africains“ diesbezüglich gleich Butter bei
die Fische tut. Klingen tut das auf der Basis von akustischer Gitarre und
Gesang teils haargenau wie bereits Amadou & Mariams Dimanche À Bamako
und davor Manu Chao selbst. Das ist sicher gut fürs Geschäft –
Die Zeit, einen „Sommerhit“ attestierend: „Dritte Welt zum Mitschnippen.“
Woran man schon sieht: toi, toi, toi für die künstlerische Identität. Die Seele?
Und so weiter ...
Christian Beck
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FOLKER auf Papier
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