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Jannis Zotos und Zotos Kompania
Zwanzig Jahre Musik gegen den Mainstream
Während dieser Tage das hellenophile Publikum seine Aufmerksamkeit auf Athen und
den fünfundachtzigsten Geburtstag von Mikis Theodorakis richtet, begehen die
Freunde griechischer Musik auch in Berlin ein Jubiläum – obgleich ein viel
kleineres. Zotos Kompania, ein Juwel der Weltmusikszene, wird zwanzig Jahre alt
und blickt nicht nur auf ein hierzulande ungewöhnliches Repertoire zurück, auf
großartige Konzerttourneen und eine ethnisch besondere Zusammensetzung des
Ensembles – zwei Griechen, zwei Deutsche und ein Türke -, sondern auch auf
die wiederholte Zusammenarbeit mit niemand Geringerem als besagtem Mikis
Theodorakis. Beide Jubiläen sind in gewisser Weise verknüpft. Und das ist kein
Zufall.
TEXT: CATHRIN ALISCH
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DISKOGRAFIE:
Zotos Kompania, Deviation – Zotos Kompania Live In Concert (Cooleur, 1995)
Zotos Kompanía, Lethargía (Anjoke, 2004)
Jannis Zotos Band, Die leisen Stimmen der Erinnerung (Oudattack Records, 2007)
JANNIS ZOTOS BAND UNTERWEGS:
28.10.10: Luxemburg (L), Philharmonie (Theodorakis-Hommage)
27.11.10: Berlin-Lübars, Labsaal
www.janniszotos.com
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„Keiner ist wichtiger oder unwichtiger als der andere.“
Zotos Kompania wurde 1990 gegründet, beschäftigt sich intensiv mit Rembetiko,
griechischer Musik überhaupt sowie mit Traditionen aus Kleinasien. Die Gruppe
machte sich bald einen Namen auf Grund der Virtuosität des musikalischen
Handwerks, vor allem aber auch ob der Dialogfähigkeit zwischen nationalen
Elementen, traditioneller Instrumentierung (Bouzouki, Saz) und moderner jazziger
Interpretation (Violine, Viola). Die fünf Musiker der ursprünglichen Formation
setzten bereits zu Beginn ihrer gemeinsamen Arbeit kommerzträchtigem Mainstream
einen klaren, konzentrierten Kontrapunkt entgegen. Regelt man auf der Bühne die
Lautstärke hoch, steigert sich automatisch auch der Pegel, der aus dem Publikum
kommt. So fängst du keine Aufmerksamkeit, sagte schon vor Jahren Dietrich
Petz Petzold, der als Theatermusiker, Tonstudiobetreiber und Kompania-Geiger
sehr genau beobachtet. Statt die Trommelfelle ihrer Hörer mit übersteuerten
Designersounds zu bedrängen, laden sie ihr Publikum zu musikalischen
Entdeckungsreisen zwischen Gestern, Heute und Morgen ein, verweisen auf
historische Rembetikoklassiker, lassen aber auch das Vergnügen erkennen, frei
über diese Themen zu improvisieren. Sie haben den Mut zu leisen Klängen,
entwickeln jedoch eine unerhörte Intensität dabei. Das wird deutlich
wahrgenommen und ihnen hoch angerechnet.
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