5 Minuten mit...LiederjanDer Dritte, das Fünfunddreißigste und ein Sextett
„Man muss sich immer wieder neu erfinden und neu definieren.“Lempelius kennt die Liederjan-Historie gut und weiß, worauf er sich einlässt. „Ich wurde von meinen Schwestern schon als junger Teenager zu Liederjan-Konzerten in der allerersten Besetzung geschleppt.“ Seine eigene Sozialisierung als Folkie begann wie für so viele mit der Musik der Dubliners. Er lernte zunächst das 5-String-Banjo. 1980 trat er mit einem Irish-Folk-Duo in die Öffentlichkeit, das ab 1982 als Quintett namens Shanachee reüssierte, drei Jahre existierte und schließlich in die Gruppe Black Bush umformiert wurde. Der Kontakt zu Liederjan erfolgte über einen gemeinsamen Bekannten, der, erinnert sich Jörg Ermisch, „eine Folkrock-Bigband unter dem Arbeitstitel ‚Die Wilde 13‘ zusammenstellte und Hanne und mich dabeihaben wollte, weil wir auch Blechbläser sind. Ein gewisser Lemmi, ein guter Gitarrist, so hieß es damals, war auch dabei.“ Die Wilde 13 segelte sang- und klanglos nach einer Probe in den Orkus, aber mit Hanne Balzer, Jörg Ermisch und Michael Lempelius funktionierte es nach einer „Probeprobe“ auf Anhieb. „Er hat einen schönen, frischen Wind hineingebracht“, meint Balzer. Und Ermisch ergänzt: „Natürlich wirft eine Umbesetzung eine Band immer wieder zurück, man muss das Repertoire neu einüben, neue Plakate und Flyer anfertigen. Andererseits ist es sehr belebend, speziell mit dem neuen Kollegen.“ Liederjan ist fünfunddreißig Jahre nach der Bandgründung aktiver denn je. Die neue CD mit dem Titel 7/8, oder am Stück? erscheint als dreiundzwanzigstes Album pünktlich zur Jubiläumsgala, die am 24. Oktober 2010 mit vielen Gästen in Alma Hoppes Lustspielhaus in Hamburg gefeiert wird. Außerdem gibt es ein gemeinsames Projekt mit der deutsch-irischen Gruppe Iontach. Jörg Ermisch verneint die Frage, ob er als letztes verbliebenes Mitglied der Liederjan-Urbesetzung nach fünfunddreißig Jahren zurück zu den Wurzeln wolle. ... mehr im Heft |
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