5 Minuten mit...Schmidbauer & KälbererKraftfelder besonderer Güte
„Wenn ich vom eigenen Erleben ausgehe, kann ich viel genauer und glaubwürdiger erzählen.“Seit 1997 stehen Werner Schmidbauer und Martin Kälberer für ihre Version einer herzwärmenden Liedkunst – Ohrwurmmelodien und angejazzte Weltmusikeffekte inklusive. Dabei ergänzen sie sich bestens: Schmidbauer ist in diesem Duo der Mann fürs Wort. Als Moderator des Bayerischen Fernsehens machte sich der gebürtige Münchener schon seit Mitte der Achtzigerjahre einen Namen. Seine Präsentationen „Live aus dem Alabama“ brachten ihm bundesweite Aufmerksamkeit. „Ich war allerdings schon lange vor der Fernseharbeit als Musiker unterwegs und habe bereits als Achtzehnjähriger Geld damit verdient“, stellt Schmidbauer seine Prioritäten klar. „Auf einer Liederbühne hat mich dann der Bayerische Rundfunk entdeckt.“ In den frühen Neunzigerjahren kreuzte der Multiinstrumentalist Martin Kälberer seinen Weg und stieg als Keyboarder ins SchmidbauerS-Sextett ein. Er wurde zum kongenialen musikalischen Partner des Sängers und schafft es dank seiner immensen Möglichkeiten immer wieder, die häufig persönlichen Texte Schmidbauers akustisch zu erweitern. Als Duo nahmen Schmidbauer & Kälberer inzwischen fünf CDs auf und spielen – überwiegend im Bayerischen – jährlich fast hundert Konzerte. Vor dreitausend Menschen auf dem Tollwood-Festival ebenso wie in überschaubaren Folkklubs. Zwischen Franken, Oberbayern und Allgäu sind sie eine feste Größe. Eine mögliche Erklärung für den anhaltenden Zuspruch: Wenn Schmidbauer auf der neuen CD von seiner demenzkranken Mutter singt („Weil du gehst“) oder die erhabene Freude an einer Bergbesteigung mit seinem Publikum teilt („Herobn“), dann berührt er die Alltagserfahrungen vieler Zuhörer. Das Gespür für die kleinen Lichtblicke im Leben brachte dem Duo schon vor Jahren einen Ohrwurm ein – „Glück g’habt“. Kälberers fröhlich-lupfige Begleitung auf dem Daumenklavier Kalimba war wieder so eine Idee, die den verdichteten Moment stimmig einkleidet. Befragt, ob er in den sehr persönlichen Themen mancher Lieder nicht die „Banalität des Privaten“ fürchtet, stellt der neunundvierzigjährige Schmidbauer klar: „Die Hosen runterzulassen, ist für mich gar nicht banal. Wenn ich vom eigenen Erleben ausgehe, kann ich doch viel genauer und glaubwürdiger erzählen.“ Als klassischer Liedermacher begleitet er sich dabei auf der Gitarre. ... mehr im Heft |
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