¡Arriba Colombia!
Kolumbiens musikalische Verheißungen fernab von Shakira und Juanes
|
cabildo-corp.com
gcn.mincultura.gov.co
www.ladistritofonica.com
mercadoculturaldelcaribe.com
www.musicasdecolombia.com.co
...myspace.../colombiareefrecords
|
---|
AUSWAHLDISKOGRAFIE:
Aterciopelados, Río (Nacional Records, 2008)
Choc Quib Town, Somos Pacífico (Eigenverlag 2007)
Diverse & Orquesta Filharmónica de Bogotá, Mestizajes (FM Discos 2009)
Diverse, La Distritofonica (La Distritofonica, 2009)
Mojarra Eléctrica, Raza (Nuevos Medios/Galileo, 2008)
Emilson Pacheco, Bulla! Tradición Bullerenguera De San Juan De Urabá (Reef Records, 2009)
Humberto Pernett, El Mago (Discosoye, 2009)
Sidestepper, Buena Vibra Sound System (Palm Pictures, 2008)
Tierradentro, Rumba Colombiana (Eigenverlag, 2009)
|
Eines der lateinamerikanischen Länder, die dieses Jahr ihren „Bicentenario“, die
zweihundertjährige Unabhängigkeit von den spanischen Kolonisatoren begehen, ist
Kolumbien. Doch just 2010 hat die im Norden Südamerikas gelegene Republik alle
Hände voll mit anderen Dingen zu tun: Nach den Parlamentswahlen am 14. März, bei
denen nicht zuletzt durch Stimmenkauf die Rechte siegte, wird im Mai einer neuer
Präsident gewählt. Der jetzige, Álvaro Uribe, kann seine Amtszeit kraft der
Verfassung kein drittes Mal verlängern. Von den einen wird er bejubelt, von den
anderen für seine nur scheinbare Volksnähe oder seine Militärallianz mit den USA
angefeindet. Er vermochte letztlich nichts daran zu ändern, dass Kolumbien
anderswo nach wie vor mit eher Ungutem wie Gewalt und Drogenkriminalität
assoziiert wird.
|
Die immer gleichen Schlagzeilen überschatten bisweilen den
wahrlich großen kulturellen Reichtum dieses Landes. Die uns am ehesten geläufige
Cumbia und der Vallenato sind nur zwei der unzähligen Musikstile und
-traditionen, die mit einer faszinierenden Fülle an Landschaften und
Mentalitäten korrespondieren.
Text:
Katrin Wilke
„Kolumbien ist ein absurdes Land,
voller guter und unguter
Widersprüche und wohl nicht
zufällig Brutstätte des
magischen Realismus eines
Gabriel García Márquez.“
|
„Wusstest du schon, dass da ein absurdes Land namens Kolumbien existiert? Weißt
du wenigstens, wo sich dieses Land befindet? Und hast du die explosive
kolumbianische Musik gehört?“ Mit diesen halb fragenden, halb werbenden Worten
beginnt das Stück „Vuelta Canela“ von Puerto Candelaria. Die
Folklore-Jazz-Formation gehört zu den interessantesten Vertretern des Folclor
Urbano, einer in den letzten zehn Jahren landesweit wahrnehmbaren Bewegung, die
die jeweiligen regionalen Musiktraditionen ins moderne Repertoire von Jazz,
Hip-Hop, Rock oder Elektronik einbindet. Der Name dieser Band aus Medellín
spielt unter anderem auf die gleichnamige Schutzheilige ihrer Heimatstadt und
vieler weiterer Orte in Lateinamerika an. Und der „puerto“, der Hafen – so
die jungen Musiker – ist ein „Ort des Kommens und Gehens von Menschen und
aller nur denkbaren Dinge, Kunst und Kultur, Musik und Speisen“. Damit lässt
sich Kolumbien insgesamt gut beschreiben, das den Luxus zweier großzügiger
Meeresblicke hat – gen Pazifik und gen Karibik, die Anden im Westen, die
Llanos-Ebenen des Orinoco-Flusses im Osten sowie eine Gruppe größerer und
kleinerer Atlantikinseln.
„Ein Universum der
Begegnungen zwischen
der Populär- und
sogenannten Hochkultur,
zwischen dem Heiligen
und dem Weltlichen,
wo die Grenzen
durchbrochen werden ...“
|
Von Kolumbiens Qualität als agiler kultureller Umschlaghafen konnte ich mich
allein an den vier Tagen überzeugen, die ich beim zweiten Mercado Cultural del
Caribe (MCC) zubrachte: einer Art kolumbianischer Miniausgabe der Weltmusikmesse
WOMEX, zu der sich letzten Dezember mit Musik und Tanz befasste private und
öffentliche Institutionen und Künstler des ganzen Landes sowie einige
internationale Fachbesucher einfanden. Das warme Ambiente dieser Kulturbörse war
quasi schon durch den Ort vorprogrammiert. Die ganzjährig schwül-heiße, stark
afrikanisch geprägte, historisch zentrale Hafenstadt Cartagena de Indias ist mit
ihrem puppenstubenartigen Kolonialzentrum ein wahres Kleinod, die sogenannte
„Perle der Karibik“. Reizvoll für Touristen, aber auch für Besucher und
Veranstalter von Konferenzen oder Messen.
... mehr im Heft
| |
FOLKER auf Papier
|
---|
Dieser Artikel ist nur ein Auszug des Original-Artikel der Print-Ausgabe!
Bestelle sie Dir! Einfach das Schnupper-Abo!
bestellen und
drei Ausgaben preiswert testen. Ohne weitere Verpflichtung!
Oder gleich das Abo
?
|
|