LIEDER FÜR DIE GRÜNE LUNGE
Razia
Emotionale Rückkehr in das Land der Kindheit
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„Die Seele sucht
immer nach dem
Ort, an dem
alles begann.“
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Madagaskars Musikkultur ist üppig und gesund – im Zuge des Weltmusikbooms
hat dies die ganze Welt in den letzten zwanzig Jahren erfahren. Akut bedroht
dagegen ist die Natur der Insel, die unter Brandrodung und Abholzung leidet.
Razia Said, kosmopolitisches Kind des Indischen Ozeans, setzt die Musik ihres
Landes als eine sanfte Waffe gegen die Umweltzerstörung ein. Mit ihrem neuen
Album Zebu Nation hält sie ein flammendes Plädoyer gegen das flammende
Inferno. Gleichzeitig ist das Werk für die Kosmopolitin eine emotionale Rückkehr
ins Land ihrer Kindheit.
Text:
Stefan Franzen
„Mein Gott,
das ganze Land
brennt buchstäblich
nieder.“
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„Madagaskar blutet“ – dieses Bild kommt einem in den Sinn, wenn man die
Rieseninsel im Indischen Ozean aus der Luft ansteuert. Ein roter Ring umgibt die
Küste, ein Ring aus erodiertem Boden, der nach der Brandrodung keinen Halt mehr
findet. Der aus der Ferne so idyllische „achte Kontinent“ mit seinen putzigen
Lemuren, sämtlich ungiftigen Schlangen und üppigen Wäldern läuft Gefahr, zu
einer öden, ausgelaugten Landmasse zu werden. Während Razia Saids Kindheit
scheint Madagaskar noch ein Paradies gewesen zu sein – zumindest entsteht
dieser Eindruck, wenn man ihren Kindheitserinnerungen aus Antalaha an der
Nordostküste lauscht: „Der ganze Ort roch nach Vanille, besonders während der
Erntezeit, und die Schoten haben Antalaha zur reichsten Region Madagaskars
gemacht. Meine Familie lebte am Ortsrand, und von der Veranda aus konnten wir
die Wellen des Indischen Ozeans hören. Es ging immer eine leichte Brise am
Nachmittag, wenn wir relaxten.“
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FOLKER auf Papier
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