MAWACA
Rupestres Sonoros
(Azulmusic AMCD 588, www.azulmusic.com.br
)
12 Tracks, 41:35, mit portug. Texten u. Infos
So oder ähnlich könnten die A-cappella-Heldinnen Zap Mama heute klingen, würden
sie noch in der Urform und von Brasilien aus agieren. Das 1995 in São Paulo
formierte Frauenseptett Mawaca umgab sich zwar von Anfang an mit
Instrumentalisten und zieht auch längst die Elektronik hinzu, doch liegt das
Hauptohrenmerk nach wie vor auf der gesanglichen Arbeit. Dabei sind hier nicht
nur exzellente Vokalistinnen, sondern auch unermüdliche Musikethnologinnen am
Werk. Das zeigt das nunmehr sechste Album, eine explizite Hommage an die
vielfältigen indigenen Amazonaskulturen. Vordenkerin und musikalische Leiterin
des Ensembles Magda Pucci spinnt auf der Basis profunder Kenntnisse mit ihrem
kongenialen Sängerinnen- und Musikerverbund neue und verborgene, reale und
imaginäre Fäden zwischen den archaischen, neu arrangierten Gesängen diverser
Stämme und anderen, scheinbar fernen Musikkulturen und -traditionen, etwa denen
Japans. In jedem der mal minimalistischeren, mal detailverliebteren Stücke tun
sich farbenprächtig schillernde, bisweilen rätselhaft schöne Klangwelten auf.
Deren Hintergründe, die Geschichte zu jedem Lied, erfährt man ausführlichst im
sorgfältig gestalteten Booklet.
Katrin Wilke
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